Einblicke in das indigene Leben von Mexiko, Brasilien und Bolivien

Indigene Völker in Lateinamerika

Rund 370 Millionen Ureinwohner gibt es weltweit – sie kämpfen täglich gegen Armut, Diskriminierung und Umweltverschmutzung. Am 9. August ist der "Internationale Tag der indigenen Völker", um auf die Lage der Ureinwohner aufmerksam zu machen. In der Sendung blicken wir auf die aktuelle Situation der indigenen Völker von Lateinamerika. Dort setzt sich besonders das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat für deren Rechte ein.

 (DR)

Die UN will die Rechte der Indigenen Völker stärken und hat daher im vergangenen Herbst in New York eine "Deklaration über die Rechte der indigenen Völker" verabschiedet. Ein grundsätzlich begrüßenswerter Schritt, urteilt die Gesellschaft für bedrohte Völker, deren Lateinamerika-Experte in der Sendung die aktuelle Situation der Ureinwohner von Lateinamerika darstellen wird. Denn es gibt viele Probleme, und einige Staaten befürchten, dass die Indigenen ihre Territorien für unabhängig erklären könnten oder hohe Entschädigungen fordern.

Die UN-Deklaration sieht auch einen Schutz vor Diskriminierung vor. Die indigenen Völker sollen zudem selbst über die Entwicklung ihres Landes, den Abbau von Rohstoffen, Selbstverwaltung und Gesundheitsprogramme entscheiden können. domradio-weltweit stellt verschiedene Projekte des Hilfswerks Adveniat vor und gibt Einblicke in das indigene Leben von Mexiko, Brasilien und Bolivien: Hier vermischen sich auf faszinierende Weise die indigenen Kulturen mit christlichem Glauben. In dieser Verbindung der Kulturen und Glaubensformen - Inkulturation - verbinden sich Geisterglaube und Marienverehrung. Über dieses Phänomen, mit seinen Chancen und Grenzen, sprechen wir mit Prälat Bernd Klaschka Geschäftsführer bei Adveniat.

Um die Bewahrung seiner eigenen indigenen Kultur kümmert sich zusammen mit Adveniat auch Clodomiro Siller, Theologe und Soziologe. Neben der kulturellen Bewahrung spielen auch soziale Probleme eine Rolle. Viele verarmte Indios in Mexiko wandern in die großen Städte ab und werden dort durch ein Adveniat-Projekt seelsorgerisch betreut. Und wir besuchen einen deutschen Missionar im brasilianischen Urwald: Pater Günter Krömer arbeitet seit 30 Jahren im Urwald am Amazonas mit und für die Indigenen Völker.