Flüchtlingshilfe

An die Ränder gehen

Überfüllte Lager. Wartende, verzweifelte Menschen. Behörden, die mit Wasserwerfern gegen Flüchtlinge vorgehen: Die Organisatoren der Refugees Foundation wollten nicht mehr tatenlos zusehen.

Weiter gen Westen - zu Fuß / © Csaba Krizsan (dpa)
Weiter gen Westen - zu Fuß / © Csaba Krizsan ( dpa )

Alles begann im September 2015 mit einem Hilferuf aus dem ungarischen Röszke: Die Stadt an der serbischen Grenze wurde vergangenen Sommer zu einem der ersten Brennpunkte der Flüchtlingskrise. Über Röszke führte damals die Westbalkanroute, bis Ministerpräsident Viktor Orbán kurzen Prozess machte, die Grenze zu Serbien schließen und das Flüchtlingslager in Röszke räumen ließ. Es kam zu Tumulten und erstmals gingen Sicherheitskräfte auch mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Flüchtlinge vor.

In Köln liest Nicole Malmedé den Aufruf bei Facebook. Kurzentschlossen sucht sie im Internet Mitstreiter und schon 24 Stunden später sitzt sie mit anderen Helfern in einem vollgepackten Transporter auf dem Weg nach Ungarn. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich Spender gefunden, die Autos, Benzin und Hilfsgüter bereit gestellt hatten.

Es blieb nicht bei dem einen Hilfseinsatz: Mittlerweile ist die Refugees Foundation ein eingetragener Verein mit über 3800 Mitgliedern in seiner Facebook-Gruppe. Die Helfer setzen ganz praktisch um, was Papst Franziskus forderte, als er sagte, seine Kirche solle an die Ränder gehen: Wortwörtlich fahren sie mit ihren vollgepackten Transportern an die Ränder Europas: Auf die griechischen Inseln, in die Balkann-Staaten oder nach Calais, dorthin, wo immer mehr Flüchtlinge stranden und verzweifelt darauf hoffen, doch noch weiterreisen dürfen.

Was die Helfer der Refugees Foundation auf Ihren Fahrten erleben, wie ihnen die Menschen begegnen, warum sie das machen und mit welchen Gefühlen sie auf die aktuellen politische Entwicklungen schauen, das berichten sie uns in domradio-Weltweit.


Syrerin am Grenzzaun in Röszke / © Marko Drobnjakovic (KNA)
Syrerin am Grenzzaun in Röszke / © Marko Drobnjakovic ( KNA )