Unter dem auf den ersten Blick wohlklingenden Stichworten wie "Selbstbestimmung" und "Autonomie am Lebensende" wird in Deutschland seit einigen Jahren eine kontroverse Debatte um die ethische und rechtliche Zulässigkeit einer Mitwirkung Dritter, insbesondere von Ärzten und Angehörigen, am Suizid schwerkranker Patienten geführt. Der Bundestag wird 2015 hierzu eine gesetzliche Regelung beschließen. Der Mannheimer Historiker und Ethiker Axel W. Bauer ist sich sicher, dass insbesondere die Beteiligung von Ärzten an der Selbsttötung ihrer Patienten und die damit verbundene Legalisierung der Verordnung tödlicher Medikamente in ihren sozialen Wirkungen erheblich unterschätzt wird. Es müsse erkannt werden, dass der assistierte Suizid eine tödliche Gefahr speziell für die geburtenstarken Jahrgänge 1950-1970 darstelle, wenn diese pflegebedürftig werden.
Prof. Bauer hielt seinen Vortrag im März 2015 im Domforum Köln.