Orden vom Heiligen Grab nimmt 24 neue Ritter auf

"Den Blick nach vorne"

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat bei einem Festgottesdienst in der Mannheimer Jesuitenkirche am Samstag 24 Frauen und Männer neu in den direkt dem Papst unterstellten Orden aufgenommen.

 (DR)

Der Großprior der Deutschen Statthalterei des Ordens, der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, legte den 4 Damen und 20 Rittern ein Schwert auf und nahm ihnen das Ordensversprechen ab, ihr Leben nach christlichen Prinzipien auszurichten. Zugleich versprachen die neuen Ordensmitglieder, besonders die Christen im Heiligen Land zu unterstützen. An dem Gottesdienst nahmen mehr als 300 Ordensmitglieder teil.

Marx mahnte in seiner Predigt, den 20. Jahrestag des Mauerfalls in diesem Jahr nicht allein zu nutzen, um des Untergangs der kommunistischen Regime zu gedenken, sondern den Blick auch nach vorne zu richten. Jeder Christ sei gefordert, sich für eine menschliche, an Werten orientierte Gesellschaft einzusetzen. "Wo wir nicht mehr wissen, dass unsere Freiheit vor Gott verantwortete Freiheit ist, verlieren wir uns in einer bloß materiellen, vom blanken Kapitalismus bestimmten Gesellschaft", so der Erzbischof.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist ein Zusammenschluss katholischer Laien und Kleriker und will nach eigenem Bekunden die christliche Lebensführung seiner Mitglieder stärken und Einrichtungen der katholischen Kirche im Heiligen Land unterstützen. Die von ihm geförderten sozialen Einrichtungen und Hilfemaßnahmen für sozial Schwache und Benachteiligte in Israel, Palästina und Jordanien stehen nach Ordensangaben allen Menschen unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung und ethnischen Herkunft offen. Pro Jahr wendet die deutsche Sektion des Ordens rund 1,5 Millionen Euro für diese Sozialprojekte auf.

Weltweit ist der Ritterorden in 30 Ländern mit rund 20.000 Mitgliedern vertreten. Zur Deutschen Statthalterei gehören etwa 1.300 Personen. Eine Bewerbung um eine Mitgliedschaft ist nicht möglich. Vielmehr wählt der Orden seine Mitglieder "unter geeigneten Persönlichkeiten, die Gewähr bieten, die Ordensziele zu erfüllen". Unter den am Wochenende neu aufgenommen Mitgliedern waren auch der Mannheimer Stadtdekan Karl Jung sowie der Münchner Generalvikar Peter Beer.