Polizei untersucht Knochenfunde bei Vatikanbotschaft in Rom

Eine Spur zum Fall Orlandi von 1983?

In einem Nachbargebäude der Vatikanbotschaft in Rom wurden Knochen entdeckt. Medien mutmaßen bereits, dass der Fund mit dem Verschwinden der 15-jährige Tochter eines Vatikanangestellten vor 35 Jahren zu tun haben könnte.

Demonstranten mit Bild der seit 1983 verschwundenen Emanuela Orlandi / © Andrew Medichini (dpa)
Demonstranten mit Bild der seit 1983 verschwundenen Emanuela Orlandi / © Andrew Medichini ( dpa )

In Rom sind bei Arbeiten in einem Nachbargebäude der Vatikanbotschaft in Italien menschliche Knochenreste gefunden worden. Zu entsprechenden Medienberichten erklärte das Vatikanische Presseamt am späten Dienstagabend, die vatikanische Gendarmerie habe ihre Vorgesetzten informiert, die wiederum die italienischen Behörden kontaktiert hätten.

Der römische Oberstaatsanwalt hat demnach die Spurensicherung beauftragt, Alter und Geschlecht der Überreste sowie den möglichen Todeszeitpunkt zu bestimmen. Die päpstliche Nuntiatur bei der Republik Italien und das Nachbargebäude an der Via Po befinden sich auf exterritorialem Gebiet des Vatikan.

35 Jahren verschwundenen Emanuela Orlandi

Die Tageszeitung "Il Messaggero" mutmaßt, die Untersuchung solle auch prüfen, ob die Knochenfunde mit dem Fall der vor 35 Jahren verschwundenen Emanuela Orlandi in Verbindung stehen. Die damals 15-jährige Tochter eines Vatikanangestellten war am 22. Juni 1983 verschwunden. Seither gibt es keine Spur mehr von ihr.

Um den Fall ranken sich viele Gerüchte und Vermutungen. Ebenfalls im Sommer 1983 war die 15-jährige Mirella Gregori verschwunden. Bislang gibt es keine Anhaltspunkte, ob die Knochenreste von nur einer Person stammen und ob sie dem fraglichen Zeitraum zuzuordnen sind.


Quelle:
KNA