Ziel der Lieder

Poetryclub

"So, und bis nächste Woche besorgt Ihr Euch dann bitte den Gedichte-Band von Friedrich Rückert." Häh? Tja, die Begeisterung hält sich in Grenzen, wenn der Deutschlehrer in der Schule solche Sätze sagt. Ein paar Tage später soll man sich dann auch noch zwei Jahreszahlen merken: 1788 und 1866 – das sind Geburts- und Todesjahr dieses Dichters von dem der Ausdruck kommt "Mein lieber Freund und Kupferstecher". Die Stadt Schweinfurt ist sein Geburtsort gewesen – damals im 18. Jahrhundert. Heute kann man ihn dort in Bronze gegossen bewundern. Viel Neues ist von ihm jetzt nicht mehr zu erwarten … wäre da nicht ein Mann, der sein Erbe hochhalten will. Ebenfalls ein Schweinfurter: Georg Nägle, genannt Cosmic.

 (DR)

Er ist Kopf des Musikprojekts "Poetryclub". Ausgangspunkt dieser Band war tatsächlich ein geschenkter Gedichtband, der bei Cosmic bleibenden Eindruck hinterlassen hat. "Seine Gedichte sind wie Lieder, sie fließen gut und sind inhaltlich wertvoll, was kann man sich mehr wünschen", sagt er und hat gerade Album Nummer Zwei veröffentlicht. 12 Lieder unter der Überschrift "Romantik, Liebe, Rebellion" - alle Texte darauf stammen vom besagten Friedrich Rückert. Ein Stück heißt "Ziel der Lieder". Es thematisiert die Sinnfrage des Künstlers: "Für wen mache ich das hier eigentlich?" Ist die Kunst ein Selbstzweck? Richtet sie sich an Gott? Oder ist da draußen sehr wohl jemand, dessen Leben durch dieses Lied reicher wird? "Ziel der Lieder" vom Poetryclub.  



Autor: Daniel Hauser