Zeig mir Dein Gesicht

Sefora Nelson

So in etwa muss Schneewittchen ausgesehen haben: Langes, schwarzes Haar, ein heller Teint und ausgeprägte rote Lippen - so sieht auch die Sängerin Sefora Nelson aus, eine Halbitalienerin aus Stuttgart. Sie stammt aus einer Großfamilie mit sieben Kindern. Talent wurde da durchaus gefördert, aber man hat offenbar nicht die große Welle darum gemacht, wenn jemand etwas gut konnte. Sefora bekam an der Oper klassischen Gesangsunterricht, hat nebenbei auch Klavierspielen gelernt, und ziemlich bald fing sie damit an, eigene Lieder am Klavier zu komponieren. Disziplin und Begabung treffen bei ihr aufeinander: Sie ist gut an ihrem Instrument, kann Songs schreiben, außerordentlich singen, und es dauerte nicht lange, da wollte sie ihre Musik mit dem zusammenführen, was sie im Innersten bewegt - ihr Glaube. In Chicago hat sie Gesang und Theologie studiert und erst in dem Moment gespürt, wie sehr auch ihre Eltern daran glauben, dass Außergewöhnliches in ihr steckt. Um das Studium ihrer Tochter zu finanzieren, ging Seforas Mutter putzen.

 (DR)

Hat sich gelohnt, würden beide jetzt wohl sagen. Sefora veröffentlich in der kommenden Woche ihr zweites Album, eine sehr intime Platte, die ganz gut in den kommenden Herbst passen könnte. Angedeutet hört man darauf auch große Popmomente, aber weitestgehend überraschen die zwölf Stücke mit ganz großer Transparenz und Nähe. Inhaltlich haut Sefora auf die Pauke und sagt "Vielleicht hast du genug fromme Floskeln gehört. Du möchtest wissen, was wirklich wahr ist. Beginnst zu hinterfragen: Wer ist Gott wirklich? Ist mein Glaube echt? Hält er stand bis zum Ende?" Um nichts weniger als die Fragen kümmert sich Sefora Nelson in ihren Songs. "Zeig mir Dein Gesicht" thematisiert den Wunsch, die Verbindung zu Gott wieder neu zu suchen und aufzubauen. Sefora Nelson mit Musik aus dem neuen Album "Mehr als genug".