Like a motherless child

Siyou’n’hell

Köln ist diese Woche "on pop". Das regionale Nachfolgefestival der großen Musikmesse Popkomm steigt zum achten Mal. Wie es sich für die Tradition der Stadt gehört, sind der elektronischen Musik einige Konzerte gewidmet. Ansonsten geht es kreuz und quer durch sämtliche Independent-Genres. Ein Mann ist dabei, der schon die unterschiedlichsten Stile mitgeprägt hat. Hellmut Hattler heißt er. Für E-Bassisten ist er soetwas wie eine Legende. Er spielt dieses Instrument nämlich in Höchstgeschwindigkeit mit Hilfe eines Plektrums.

 (DR)

Etabliert hat er sich in den 70er Jahren mit der Band Kraan. Das war hochvirtuose Musik zwischen Jazz und Rock, mit endlosen Solos und einem ziemlich berauschten Publikum. In den 90er Jahren hat er dann etwas ganz anderes ausprobiert: Er stand ganz alleine auf der Bühne, zusammen mit einem Trompeter, und machte Acid Jazz. "Tab Two" hieß dieses Duo, das sogar von Tina Tuner angeheuert wurde, um Songs zu komponieren. Seit 10 Jahren ist er jetzt einfach nur noch Hattler, macht Lounge- und Clubmusik gemeinsam mit der Frau, die den Kandidaten von DSDS das Singen beizubringen versucht. Ganz frisch ist ein neues Duo-Projekt von Hellmut Hattler namens "Siyou’n’hell".



Das düstere Wortspiel ist eigentlich nur die Aneinanderreihung des Namens seiner Freundin und seines eigenen. Siyou nennt man in Süddeutschland die "Gospelqueen". Auf dem ersten gemeinsamen Album der beiden interpretiert sie mit Hellmut Hattler solche Klassiker wie "Motherless child", einen schwarzen Spiritual, der von dem Gefühl des Verloren- und Entwurzeltseins erzählt. Mit solchen Songs tritt sie auch in Klöstern auf. Hier ist "Motherless child” von Siyou’n’hell.



Autor: Daniel Hauser