Memphis

Sons of the Lighthouse

Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld steht ein Leuchtturm. Eigentlich komisch, weil Leuchttürme ja normalerweise direkt am Wasser stehen, um Orientierung zu geben, aber hier handelt es sich offenbar um einen besonderen Blickfang eines ehrwürdigen Elektro-Unternehmens, das heute ein Industriedenkmal ist. Fünf Jungs, die in diesem Stadtviertel wohnen, haben sich den Leuchtturm als Identifikationsfläche gewählt und sich "Sons of the Lighthouse" genannt. Vor wenigen Monaten haben sie sich gegründet rund um den Sänger Leonard Kuhnen.

 (DR)

Ein bedeutungsvoller Name - klingt fast wie Leonard Cohen, der große Lieddichter aus Kanada, der mit Songs wie "Hallelujah" weltberühmt wurde und bis heute ein großes Vorbild vor allem für Singer-Songwriter ist. Leonard Kuhnen arbeitet eigentlich als Schauspieler, ist deutsch- und englischsprachig aufgewachsen und hat sich auch schon als Solo-Musiker versucht. Jetzt hat er seine Songs unter die Jungs gebracht, und die wirken zusammen manchmal wie "Mumford and sons" - richtig bodenständig und musikalisch an bestimmte Orte gebunden.



Ihr Facebook-Foto zeigt sie inmitten einer Schafherde. Musikalisch trägt es einen oft in die ländlichen Regionen Nordamerikas. Sie hätten auch mit Johnny Cash auf der Veranda sitzen können - alle mit Gitarren unterm Arm und den Blicken gen Horizont gerichtet. In dem Song Memphis beschreiben die Sons of the Lighthouse eine sternenklare Dezembernacht - kalt, und etwas mysteriös - plötzlich gehen die Straßenlaternen aus und der Protagonist fühlt sich von seinen Gedanken und der eigenen Vergangenheit verfolgt. Er bittet Gott darum, ihn doch endlich einschlafen zu lassen, um alles Verstörende hinter sich lassen zu können. "Memphis" von den Sons of the Lighthouse. Am Freitag spielt diese Band übrigens live im Finale des Wettbewerbs "Köln rockt".



Autor: Daniel Hauser