Katze aus dem Sack

Die Mütter

Was aus einer ehemaligen domradio-Praktikantin so alles werden kann: Margarete Kosse, die Frau vom Kölner Musiker Lothar Kosse war noch vor dem Sendestart vor 10 Jahren ein gern gesehener Gast bei uns, aber statt eine Radiokarriere einzuschlagen, hat sie sich für zwei andere Wege entschieden: Hochschwanger trat sie mit zwei Freundinnen als Musical-Chor bei einer Hochzeit auf, kurze Zeit später wurden die Freundinnen ebenfalls schwanger, und so haben die Drei mitten aus dem Leben heraus ihrer heutigen Rollen entwickelt. Sie sind "Die Mütter", ein Musik-Kabarett-Trio, dass sozusagen den Gegenpol zu Mario Bart bildet.

 (DR)

Hier beschreiben die Frauen mal aus ihrer Perspektive, wie das Leben mit Männern so läuft, und das tun sie immer abwechselnd in Songs verpackt und in Sketchen dargestellt. Im Cover ihrer neuen CD präsentieren sich die Mütter ziemlich bieder beim Friseur unter der Föhnhaube oder im rustikalen Wohnzimmer mit Blümchentapete und Dirndl. Ihre Gags sind brav, nicht anzüglich und eher mit einem Hauch von Lebenshilfe als mit herben Spitzen gegen die Männerwelt. Immer wieder streuen sie Songs in ihr Repertoire ein, die sogar überhaupt nicht witzig sind, sondern vor allem zum Nachdenken anregen.

"Katze aus dem Sack" ist so ein Titel. Er erzähl von dem Moment, wenn die Beziehung zwischen zwei Menschen brüchig wird, weil irgendetwas vorgefallen ist, das beide zum Schweigen bringt. Die Mütter laden dazu ein, das Schweigen zu brechen, das, was bedrückt, auszusprechen, auch wenn man sich dadurch die Blöße gibt, sich verletzbar macht oder damit den Streit erst richtig ausbrechen lässt. Egal, denn danach kann man wieder neu anfangen und geht beim nächsten Mal vielleicht anders miteinander um, wenn mal wieder die "vorwurfsvolle Stille" einkehrt. "Wir meinen's doch nur gut", heißt die neue Live CD der Mütter, und daraus jetzt: "Katze aus dem Sack".

Autor: Daniel Hauser