Immer bei Dir

Dania König

"Gott braucht Michael Jackson wohl nötiger als wir", sagte gestern bei der Trauerfeier der blinde Weltstar Stevie Wonder. Interessant war, das mit solch einer Formulierung die Weltordnung mal kurz auf den Kopf gestellt wurde: Michael Jackson war es also nicht, der Gott brauchte, sondern umgekehrt. Vom "guten Samariter" sprach eine andere Rednerin beim der gestrigen Feier. Das, was von Michael bleibt, sind demnach nicht die Rätsel um Gesichtsoperationen und Kindesmissbrauch, sondern seine strahlende Seite, für die immer wieder das Wort "Liebe" genannt wurde.

 (DR)

Was dieses große Wort alles bedeuten kann, besingt zur Zeit ein CD-Projekt von einigen christlichen Künstlern wie Joe Falk, Arne Kopfermann, Samuel Harfst und auch Dania König aus Köln. Sie versteht die Liebe als Lebensauftrag Gottes, der Menschen verbindet bis in den Tod. Orientiert hat sie sich beim Text an einem Vers aus dem Buch Rut. Dort spricht sie zu einer Freundin: "Rede mir nicht ein, dass ich Dich verlassen sollte. Wo Du hingehst, will ich auch hingehen; wo Du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und Dein Gott ist mein Gott".

Rut sagte das zu ihrer Schwiegermutter Noomi, nachdem ihr Mann gestorben und damit scheinbar auch die einzige Bindung zwischen ihnen verschwunden war. Noomi wollte nach einer überstandenen Hungersnot wieder zurückgehen nach Bethlehem, und ihre Schwiegertochter Rut sollte zurückgehen in ihr eigenes Elternhaus. Doch es kam anders: Liebe hatte die beiden verwitweten Frauen in der Zwischenzeit unzertrennlich gemacht, und sie wollten füreinander sorgen. Treue und Verantwortungsbewusstsein, besungen von Dania König in "Immer bei Dir" vom CD-Sampler "Liebeslied".