Gottes Güte, dass wir leben

Siegfried Fietz

Die Mühlen der Katholischen Kirche laufen manchmal ziemlich langsam, auch und besonders, wenn es um frische Musik für den Sonntagsgottesdienst geht. Seit einigen Jahren sitzt nun schon ein Arbeitskreis an der Erstellung eines neuen Gotteslobes, aber irgendwie kommt man nicht so recht zum Ende. In ausgewählten Gemeinden wurden Testbücher verteilt, man hat Stimmen eingeholt, wie sich die neue Zusammenstellung so singt, aber vor Ende 2012 ist trotzdem mit keiner offiziellen Neuauflage zu rechnen.

 (DR)

In der Zwischenzeit komponieren andere seelenruhig und kontinuierlich vor sich hin, nehmen CDs auf, schreiben vierstimmige Chorsätze, und wenn man diese Leute ließe, dann könnten sie schon längst zu einem neuen Liedgut in der Kirche beitragen. Ein oft geäußerter Kritikpunkt lautet dann, die neue Musik sei nicht mit der Liturgie in Einklang zu bringen. Auf diesen Wink hat Siegfried Fietz nun reagiert. Er ist einer dienstältesten Kirchenliedkomponisten und präsentiert auf seinem neuen Album "Heilig" eine Menge Lieder, die genau auf bestimmte liturgische Momente ausgerichtet sind.

Ob Kyrie, Credo, Gloria oder Sanctus: Bei den 17 Stücken ist alles dabei. "Gottesdienste werden durch Lieder lebendig", sagt Siegfried Fietz: "Wie gut, wenn alle mit einstimmen können. Dann weitet sich der Raum und die Seele kann sich ausbreiten". Wenn die Gemeinde in der Liturgie von der Schuld freigesprochen wurde, dann singt sie im Anschluss das "Gloria", als Dank für die Gnade Gottes. Und so würde sich Siegfried Fietz bedanken: "Gottes Güte, dass wir leben" aus dem neuen Album "Heilig".