God of second chances

Carlos Whittaker

Gerunzelte Stirn, skeptischer Blick in die Ferne, ein quasi "blickdicht" tätowierter Arm, Glatzkopf und ein Bart, der mit den Koteletten verschmilzt. So präsentiert sich der Musiker Carlos Whittaker auf dem Cover seiner neuesten CD. Nimmt man noch den düstern Himmel im Hintergrund dazu, ist man verführt, den Charakter dieser Musik schon zu erahnen, noch ehe man den ersten Ton gehört hat. Nun, Metal könnte es sein, irgendwas aggressives auf jeden Fall, das nicht gerade gute Laune verströmt.

 (DR)

Diese erste Assoziation passt aber schonmal nicht mit dem Titel des Albums zusammen: "Ragamuffin soul". Also doch was erfrischend Fröhliches mit viel Gefühl? Naja, wir werden"s ja gleich lüften, aber Carlos Whittaker führt hier schon ganz schön in die Irre. Denn seine Musik hat am Ende absolut nichts, wovor man sich fürchten müsste, weder musikalisch noch textlich.



Carlos macht Worship-Musik, opulent, eingängig und über weite Strecken mit großen Worten und großer Demut. In "God of second chances" singt er für Gott über seine Dankbarkeit, dass er, wie im Gleichnis vom Verlorenen Sohn, immer mit offenen Armen wartet und die Menschen nicht verloren gibt, ebenso wie die Geschichte zwischen Gott und den Menschen ja durch den Sündenfall auch nicht beendet war, sondern im Gegenteil durch Jesus noch mal einen Neuanfang fand. Und Carlos fragt "Wer sind wir eigentlich, dass Du uns immer noch retten würdest?". "God of second changes" - ein Song vom Album "Ragamuffin Soul" von Carlos Whittaker.



Autor: Daniel Hauser