God in me

Mary Mary

Gospel ist nicht mehr das, was er mal war, sagen manche vielleicht wehklagend. Andere freuen sich, dass das alte Genre überlebt hat, auf das so viele andere musikalische Genres aufgebaut haben. Da wäre kein King of Rock gewesen ohne den Gospel, eine Alicia Keys ohne Gospel – unvorstellbar, und selbst eine Rihanna zehrt heute noch von den Wurzeln des Gospel. Sie hat diese Musik eben bloß von ihrer spirituellen Grundlage gelöst und alle möglichen Themen darüber gesungen. Nun gibt es aber ein amerikanisches Duo, das will diese Musik wieder für das vereinnahmen, wofür es ursprünglich gedacht war, nämlich für die Anbetung Gottes.

 (DR)

Das Duo heißt Mary Mary. Dahinter stecken die beiden Schwestern Erica und Tina Atkins. Mary Mary nennen sie sich als Verweis auf die beiden berühmten Marias in der Bibel: Maria, die Mutter Jesu, und Maria Magdalena. Im Jahr 2000 haben sie gemeinsam ihre Karriere gestartet und schlugen damals ein wie eine Bombe. Grammy Award in den USA, aber auch zahlreiche Einsätze in deutschen Popradios. Ihr aktuelles Album trägt den Titel "The Sound", und darauf findet sich auch der Titel "God in me".

Und im Text singen Mary Mary von einer Frau, die von allen angehimmelt wird, alle wollen so sein wie sie, ahmen sie nach, beneiden sie und erklären sie aufgrund ihrer äußeren Erscheinung zu ihrem Vorbild. Doch dann singt die Person, was sie tatsächlich auszeichnet, was sie auch selbst besonders an sich findet, worüber sie aber bislang noch nicht gesprochen hat: Es ist ihr Glaube, der bislang ihr Geheimnis war, sie aber innerlich stärkt und sie ganz offensichtlich zu einem glücklicheren Menschen macht. "God in me" von dem Gospel-Duo Mary Mary.

Autor: Daniel Hauser