Die Chance

Sefora Nelson

Wie sich Eltern manchmal verrenken, um ihren Kindern einen möglichst exotischen Namen zu verpassen: Taylor, Piedro, Jean-Baptiste … und dabei haben die wenigsten eine internationalen Background, der englische, spanische oder französische Namen rechtfertigen würde. Bei Sefora Nelson aus Stuttgart ist das anders. Sie hat einen italienische Vater, und deshalb klingt ihr Name eben auch etwas exotischer. Langes, lockiges Harr trägt sie, tiefbraune Augen, und nun macht sie Soulmusik der alten Schule.

 (DR)

In Chicago hat sie Gesang und Theologie studiert, dort auch ihren Mann aus Trinidad kennen gelernt, und zusammen kamen sie vor gut drei Jahren zurück nach Germany. Hier hat sie dann vergangenen Sommer einen Songwettbewerb gewonnen und wurde vom Jurypräsidenten Arne Kopfermann mit folgenden Worten geehrt. "Sefora hat nicht nur eine wunderbare Ausstrahlung, sondern ein großartiges Gespür für Melodielinien, die dem Hörer im Ohr hängen bleiben. Ihre Gabe, relevante Songs zu schreiben, und ihre hochprofessionelle Performance als Sängerin schnüren ein Gesamtpaket, dass uns als Jury im Sturm erobert hat!" Und deshalb hat die Jury nicht nur eine Urkunde geschrieben, sondern eine Album-Produktion mit draufgepackt.

"Es kommt der Tag" ist jetzt fertig geworden, 11 Titel sind drauf, darunter auch der Song namens "Die Chance". Darin schildert Sefora die Situation in einer Straßenbahn. Dort sieht sie eine andere Frau, der es sichtlich nicht gut geht. Plötzlich steigt sie aus, ist weg, und es kommt nie wieder zu einer Begegnung der beiden, möglicherweise, weil die Frau ihr Leben kurze Zeit später beendet hat. Diese Situation nimmt Sefora Nelson zum Anlass für ein Lied über das Ende der ewig verpassten Chancen und den Mut dazu, immer sofort das zu tun, was man für richtig hält, ohne Gelegenheit und Chance verstreichen zu lassen und dann gar keine Wahl mehr zu haben. Jeder Moment zählt, er könnte "Die Chance" sein. Neue Musik von Sefora Nelson.   

Autor: Daniel Hauser