Again and again

Helmut Jost & Gospelfire

Kindesmissbrauch an katholischen Internaten, sogar der Bruder des Papstes gibt zu, handgreiflich geworden zu sein gegenüber dem ein oder anderen Kind der Regensburger Domspatzen. Außerhalb der Kirche würden die meisten wahrscheinlich sagen: "Solche Leute sind nicht tragbar, die muss man rausschmeißen". Heute hören wir ein Lied, das vielleicht dabei hilft zu verstehen, warum die Reaktionen der Kirche selbst vielleicht manchmal nicht so heftig ausfallen, wie im zivilen Leben.

 (DR)

Biblisch gesehen gibt es vor allem zwei Stellen, die einem in dem Zusammenhang in den Sinn kommen: Einmal der Satz von Jesus "Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein", und die andere Situation beschreibt, wie Petrus zu Jesus geht und von ihm wissen will, wie oft man einem Menschen eigentlich verzeihen können soll. Daraufhin nennt Jesus eine geradezu utopische Zahl, die verdeutlicht, dass es zumindest für Gott das berühmte Fass, das überläuft, nicht gibt. Seine Gnade und Barmherzigkeit übersteigen das, was wir uns zu geben in der Lage sind.

"Again an again" - "Immer wieder und wieder könnt Ihr zu ihm kommen, und Euch wird vergeben", das ist ein Songtext vom deutschen Gospelkönig Helmut Jost. Sicherlich nicht als Freifahrtschein gemeint, auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nehmen zu müssen, weil Gott einem ja eh vergibt, aber für die als Ermutigung gedacht, die schon längst nicht mehr damit rechnen, dass Gott überhaupt noch etwas mit ihnen zu tun haben will. Eine zehnköpfige Band, an der Spitze Helmut Jost am Bass: Das sind Gospelfire, deren neue CD heißt "God is able", und daraus hören wir jetzt den Titel "Again and again".  

Autor: Daniel Hauser