BWV 173

Pfingstmontag

Die heutige Kantate zum Pfingstmontag geht auf eine Köthener Glückwunschmusik zurück: Komponiert von Bach anlässlich des Geburtstages des Fürsten Leopold im Jahre 1717. Erst am 29. Mai 1724 wurde das Werk zum ersten Mal als Kirchenkantate aufgeführt, nachdem der Text entsprechend umgedichtet wurde. Inhaltlich ist der Text über weite Strecken recht allgemein gehalten. Er dankt Gott und rühmt ihn für die großen Dinge, die er an den Menschen tut. Anknüpfungen an das Evangelium zum Pfingstmontag finden sich vor allem im 1. Satz der Kantate.

 (DR)




Die folgende Arie erinnert an einen Tanzsatz. Die eindrucksvolle, von Pausen durchsetzte und von triolischem Rhythmus beherrschte Melodik sowie die zarte Instrumentation mit Flöten und Streichern verleihen ihr einen überaus lieblichen Charakter.



Auffallend kurz ist der folgende dritte Satz, für den Bach wohl mit Absicht die anspruchsvolle Überschrift "Arie" vermieden hat. Das lebhafte Tempo und die Bewegtheit der begleitenden Streicher charakterisieren den Eifer, mit dem Gott große Dinge an den Menschen tun will.



Das folgende Duett gehört zu den originellsten Ariensätzen Bachs. Gleich zu Beginn noch einmal die Anknüpfung an das Evangelium des Tages. Da heißt es im 3. Kapitel bei Johannes: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat".



Es folgt ein Duettrezitativ, das schon nach wenigen Takten in ein Arioso übergeht und zum Schlusschor überleitet.





BWV 173: "Erhöhtes Fleisch und Blut".

Tölzer Knabenchor, Concentus musicus Wien, Leitung: Nikolaus Haroncourt.









Quelle/ Literatur: Alfred Dürr: Die Kantaten Johann Sebastian Bachs. Bärenreiter, 1995