Werbekampagne für "Reformationssommer" startet in Berlin

Licht an

Mit einer Lichtprojektion am Berliner Fernsehturm ist am Donnerstagabend die Werbekampagne für den "Reformationssommer 2017" gestartet worden. Auf den Fuß des Bauwerks wurde unter anderem ein Hashtag projiziert.

Lichtprojektion am Berliner Fernsehturm / © Jürgen Blume (epd)
Lichtprojektion am Berliner Fernsehturm / © Jürgen Blume ( epd )

Mit dem Slogan "Reformation heißt, die Welt zu hinterfragen - Feiern Sie mit uns 500 Jahre Reformation!" soll vom 11. Oktober an auf bundesweit mehr als 2.000 Plakatflächen auf das bevorstehende Gedenkjahr aufmerksam gemacht werden. Ab Februar 2017 soll zu konkreten Veranstaltungen, etwa der "Weltausstellung zur Reformation" in Lutherstadt Wittenberg, den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin und Wittenberg oder den damit verbundenen "Kirchentagen auf dem Weg" eingeladen werden.

Reformation eine "gigantische geistige Umwälzung"

Die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsgedenken 2017, Margot Käßmann, sagte, dass die Reformation nicht so erfolgreich gewesen wäre, wenn die Reformatoren nicht die Medien ihrer Zeit genutzt hätten. Volker Beck von Bündnis90/Die Grünen nannte die Reformation eine "gigantische geistige Umwälzung" und eine "Befähigung der Menschen", über ihr Denken selber zu bestimmen. Dazu passe kein Motto besser als "Reformation heißt, die Welt zu hinterfragen". Dies dürfe aber nie ohne Standpunkt geschehen.

Beck thematisierte am Donnerstagabend auch den Rechtspopulismus in Deutschland. Er fordere bei Fragen heraus, "die wir längst für geklärt hielten". Das Aufkommen von Rechtspopulisten sei aber auch eine Chance, die die Gesellschaft verbindenden Werte - wie etwa Chancengleichheit, Menschenwürde und Demokratie - neu zu begründen.

Zudem sei es eine Chance für die Kirche, neu auf die Gesellschaft zuzugehen. Er hoffe, dass das Reformationsjahr dazu beitrage, dass "unsere Gesellschaft wieder etwas gesünder wird".


Margot Käßmann / © Jürgen Blume (epd)
Margot Käßmann / © Jürgen Blume ( epd )
Quelle:
KNA