Nieuw Land Flevoland

Vor den Toren Amsterdams

Rund um die quirlige Metropole Amsterdam gibt es Oasen der Ruhe, bezaubernde Dörfer und die typisch holländische, weitläufige, grüne Wasserlandschaft. Dazu die jüngste Provinz der Niederlande - Flevoland! Entstanden durch Trockenlegung des Meeres.

Festungsstadt Naarden / © Amsterdam Marketing Press Office
Festungsstadt Naarden / © Amsterdam Marketing Press Office

Früher war hier das Meer aber nach dreißig Jahren Landgewinnung aus der Zuiderzee bietet die jüngste Region Hollands heute die ersehnte Erholung vor den Toren der Amsterdamer Innenstadt. Dieses Land wurde dem Wasser abgetrotzt und Neuland gewonnen durch Pumpenwerke und Deichbildung. Ohne starke Deiche würde hier alles unter Wasser stehen, denn man befindet sich etwa sechs Meter unterhalb des Meeresspiegels. Heute kann man hier mit dem Fahrrad über einstigen Meeresboden radeln, eine intakte Tierwelt beobachten und einfach mal die Seele baumeln lassen. Nieuw Land ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und beitet jede Menge touristische Möglichkeiten. 

Kultur und Geschichte treffen Moderne

Am Flughafen Lelystad warten einige kleine Cessna 172, das sind viersitzige Ein-Propeller-Flugzeuge, die mit 210 PS fliegen auf einer Höhe von maximal 4000 Metern. Von hier lässt sich die Landschaft gut beobachten und das Nieuw Land Flevoland mit seinen grünen Flächen anschaulich betrachten.Von oben gut zu erkennen ist die Kleinstadt Lelystad, die wie alle Städtchen hier besonders jung ist, sie wurde erst 1967 gegründet und grenzt an das wichtigste Naturschutzgebiet Hollands: Oostvaardersplassen.

Aber nicht nur Natur gibt es hier zu sehen: Nordwestlich der Stadt liegt das Einkaufszentrum Bataviastad. Ein Poldermuseum (Nieuwland Erfgoedcentrum) ist genauso zu besichtigen, wie die Bataviaweft. Ein Museum, in dem Schiffe mit Hilfe historischer Methoden gebaut und restauriert werden. Besondere Einblicke in die Geschichte bietet ein Besuch des historischen Großseglers 'Batavia' aus dem 17. Jahrhundert. Die Batavia ist ein altes Handelsschiff aus dem Jahr 1628, das im Dienst der Ostindien-Kompanie zwischen Holland und dem fernen Jakarta, dem früheren Batavia betrieben wurde. 

Kirchengeschichte zum Anfassen

Überhaupt spielen Boote und Schiffe eine große Rolle: Mit einem Kleinboot kann man wunderbar über die Vecht schippern, um danach zum Beispiel durch die Gassen der kleinen Festungsstadt Naarden zu schlendern oder einen kleinen Abstecher nach Amsterdam zu machen. Denn hier wartet die wohl geheimste aller Schlupfkirchen auf ihre Besucher: 'Ons' lieve Heer op Solder', übersetzt 'Unser lieber Herr auf dem Dachboden'.

Ons' Lieve Heer op Solder ist eine geheime Kirche auf dem Dachboden eines Grachtenhauses in der Amsterdamer Altstadt. Die Dachbodenkirche wurde im Jahr 1661 als Reaktion auf die Reformation gegründet, die Amsterdamer Katholiken die Ausübung ihres Glaubens in der Öffentlichkeit verbot. Heute kommen jährlich 70.000 Besucher ins Museum Ons' Lieve Heer op Solder, um die Kirche in ihrer ganzen Pracht zu bewundern und mehr über die Geschichte der Katholiken in Amsterdam zu erfahren.