Hildesheim feiert 1000 Jahre Michaeliskirche

Baukunst im Walzertakt

Vor 1000 Jahren wurde der Grundstein gelegt: voller originaler und origineller Architekturideen wurde sie zum Höhepunkt mittelalterlicher Baukunst in ottonischer Zeit - die Kloster- und Wallfahrtskirche St. Michaelis in Hildesheim. Das Kloster gibt es längst nicht mehr, aber die Kirche überstand Einstürze, Säkularisation und den zweiten Weltkrieg.

 (DR)

Im Jahre 1010, legte Bischof Bernward von Hildesheim nach der Klostergründung den Grundstein zur neuen Kirche. Heute ist sie Weltkulturerbe der UNESCO, aus gutem Grund: die Michaeliskirche gilt als Höhepunkt und Schlüsselwerk der Kirchenarchitektur im 11. Jahrhundert. Ein Kirchbau geprägt von exakten und zugleich harmonischen Geometrien, von Säulenfolgen wie im Walzertakt. Ebenso wertvoll ist die Inneneinrichtung wie das Deckengemälde oder das Chorgestühl.

Dieses Jahr wird der Baubeginn der Kirche vor 1000 Jahren gefeiert. Das Jubiläum steht unter dem Motto "Gottes Engel weichen nie", ein Zitat aus einer Michaeliskantate von Johann Sebastian Bach. Am 15. Januar wird das Festjahr mit einem Gottesdienst um 14 Uhr eröffnet, Bundespräsident Köhler ist dabei.

Seit 1542 ist die Michaliskirche übrigens ein protestantisches Gotteshaus, die Krypta mit dem Grab von Bischof Bernward wird aber bis heute von der katholischen Kirche genutzt.