Neue CD mit geistlicher Chormusik von Tschaikowsky

Unbekannte Facette

Der NDR Chor hat unter der Leitung von Philipp Ahmann Chorwerke für den russisch-orthodoxen Gottesdienst von Peter Tschaikowsky eingespielt.

Orthodoxe Kirche / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Orthodoxe Kirche / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Die CD ist eine Kostbarkeit, da sie zeigt, wie behutsam der russische Sinfoniker die musikalische Tradition seiner Kirche aufgriff und sie mit seinen eigenen Mitteln zu etwas Neuem verwandelt, ohne die Herkunft als liturgische Musik einen Moment zu vergessen. Großen Anteil am guten Eindruck der Einspielung hat der NDR Chor. Klanglich geschlossen, sehr beweglich, absolut homogen und mit weitgefassten dynamischen Möglichkeiten interpretieren die insgesamt knapp 50 Sänger die unbekannte Musik Tschaikowsky sehr überzeugend. Philipp Ahmann liefert als Leiter eine nahezu perfekte Einspielung.

Tschaikowsky ist heute für seine Sinfonien und Ballettmusiken berühmt und doch orientiert er sich stark bei seiner geistlichen Musik stark an der Tradition der Musik im Gottesdienst. Wenn man die Chorwerke hört, wird man sie sofort in die Liturgie der russisch-orthodoxen Kirche verorten – und das liegt nicht nur an der Russischen Sprache sondern auch dem typischen Stil des Gesangs. Und doch sind es eigenständige Werke, die Tschaikowsky geschaffen hat. Es war ihm aber ein großes Anliegen, die ganz eigene musikalische Tradition der russsich-orthodoxen Kirche einerseits zu bewahren und andererseits durch seine eigene Tonsprache in die Gegenwart zu holen. So vertonte er zum Beispiel mehrmals die so genannte Chrysostomos-Liturgie, die in etwa dem Ablauf der Katholischen Messe ähnelt. In Musica gibt es einige Beispiele zu hören.

 

Weiteres Programm:

Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 3

Wolfgang Amadeus Mozart: Eine kleine Nachtmusik