Spät- und Letztwerke bekannter Komponisten

"Wandlung"

Der Geiger Christoph Poppen hat es einmal so auf den Punkt gebracht: "Romantische Musik ist eine Musik des Leidens, der unstillbaren Sehnsucht, sie berührt ständig die Grenze zwischen Leben und Tod … und drückt ständig existentielle Krisen aus." Für liturgische und "pseudo-liturgische" Werke gilt das manchmal ebenso – und viele Komponisten haben nicht nur deshalb in ihren letzten Werken etwas berührt, das erst noch kommen sollte. Am Hochfest des Leibes und Blutes Christi lässt sich auf besondere Weise erahnen, dass in der existentiellen Krise immer auch die Erlösung erhofft wird: Ob bei Bruckner, Berg oder Strawinsky, bei Mahler, Wagner, Strauss, Verdi oder Messiaen.

 (DR)

So werden u. a. das „Adagio" aus Bruckners 9. Sinfonie, Strawinskys „Requiem Canticles", das „Adagio" aus Mahlers 10. Sinfonie oder Teile aus Wagners „Parsifal" zu hören sein, aber auch Alban Bergs Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels" oder „Beim Schlafengehen", eines der „Vier letzten Lieder" von Richard Strauss.