Musik von Fauré und Mozart

Missa pro defunctis

Am Samstag ist Alterzbischof Joachim Kardinal Meisner im Kölner Dom beerdigt worden. Dabei erklang Musik, die der langjährige Erzbischof geschätzt hat. In Anlehnung gibt es in "Musica" die bekannte Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart und das Requiem op. 48 von Gabriel Fauré.

Joachim Kardinal Meisner / © Erzbistum Köln (DR)
Joachim Kardinal Meisner / © Erzbistum Köln ( DR )

Auszüge dieser Werke wurden bei der Totenmesse gestern gesungen, in Musica erklingen beide Kompositionen komplett.

Besonders bekannt ist die Vertonung der katholischen Totenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart. Aber natürlich haben auch viele andere Komponisten im Laufe der Musikgeschichte die Texte vertont – mal ganz konkret für den Tod eines Menschen oder aber, weil sie sich mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzen wollten.

Gabriel Faure schrieb seine Vertonung eher aus persönlichen Motiven ohne einen Kompositionsauftrag von außen. Er wolle damit seiner persönlichen Haltung zum Tod künstlerisch Ausdruck geben, sagte Faure. Er verstand den Tod durchaus christliche als Befreiung und Erlösung, als Streben nach dem Glück im Jenseits. Auch textlich weicht das Werk an der ein oder anderen Stelle ab, insgesamt gibt es 7 Abschnitte, die sich dennoch stark an der traditionellen Totenmesse orientieren.

Erst 1891 hatte er das Werk schließlich nach mehreren Jahren komplett fertiggestellt. Doch die lange Phase der Entstehung merkt man dem Werk nicht an, wie aus einem Guss erscheinen die einzelnen Teile. Besetzt ist das Werk für ein reduziertes Orchester, 2 Solisten und vier bis sechsstimmigen Chor.

Kardinal Meisner schätzte die Krönungsmesse

Seit vielen Jahren wird die Krönungsmesse von Mozart am Kölner Dom von der Dommusik aufgeführt, Joachim Kardinal Meisner schätzte die Messvertonung des Salzburger Komponisten sehr. Zum Zeitpunkt der Entstehung der Krönungsmesse war Mozart gerade mal 23 Jahre alt und Hoforganist beim Salzburger Fürsterzbischof. Die Bezeichnung der Messe als Krönungsmesse etablierte sich erst nach Mozarts Tod. Hintergrund ist, dass das Werk recht schnell beliebt wurde und vor allem bei Gottesdiensten zu Kaiser- und Königskrönungen aufgeführt wurde.

Eine andere These sagt, dass Mozart die Messe für den 20. Juli 1779 schrieb zur Erinnerung an die Krönung des Gnadenbildes in der Wallfahrtskirche Maria Plain bei Salzburg. Doch diese Vermutung lässt sich nicht belegen, hingegen datierte Mozart das Werk persönlich auf den 23. März 1779. Das spricht sehr dafür, dass die Messe für das Osterfest im Salzburger Dom geschrieben wurde.

Der Beiname Krönungsmesse wurde erstmals 1873 schriftlich festgehalten. Auffällig ist die deutliche klangliche Trennung zwischen den Gesangssolisten und dem Chor. Außerdem ist das Werk umfangreich instrumental besetzt, besonders den beiden Oboen kommt eine besondere Rolle zu.