Musikalische Allegorien

"Mit Worten zu küssen"

Liebes-Madrigale waren im 17. Jahrhundert sehr beliebt – doch hinter den schwärmerischen Worten stand oft noch eine tiefere Botschaft: der Kampf zwischen Gefühl und Verstand, das Ringen um das rechte Maß zwischen Leidenschaft und Ratio. Das Madrigal "Con che soavita" von Monteverdi ist dafür ein Paradebeispiel.

Claudio Monteverdi / © Gemeinfrei
Claudio Monteverdi / © Gemeinfrei

Madrigale waren über Jahrhunderte eine äußerst populäre Gattung der weltlichen Unterhaltungsmusik. Meistens wurden Liebes-Texte von berühmten Dichtern wie Petrarca mehrstimmig für Sänger vertont. Im frühen 17. Jahrhundert fand diese Gattung ihren späten Höhepunkt und zugleich Abschluss in den Madrigalen von Claudio Monteverdi. Da er recht lange lebte und insgesamt acht Madrigal-Bücher zu Lebzeiten veröffentlichte, lässt sich an ihm die Entwicklung dieser Gattung gut verfolgen. Vor allem Monteverdis späte Werke sind so weit in Form und Funktion vorangetrieben, dass sie mit dem klassischen Madrigal der Renaissance wenig gemein haben. Eigentlich wurden sie nur noch aus Gewohnheit Madrigal genannt, denn von der Form her hätte der Begriff "Concerto" wohl besser gepasst.

Weiteres Programm:

Sergej Rachmaninov: Klavierkonzert op. 30 in d-Moll

Antonio Vivaldi: Psalm 110 "Dixit Dominus"