Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen

Liebe und Wanderschaft

Auch nach Franz Schubert und Robert Schumann wurden im 19. Jahrhundert zahlreiche Kunstlieder geschrieben - die Lieder eines fahrenden Gesellen schrieb Gustav Mahler in den 1880er Jahren. Vor allem zu den Zyklen "Die Winterreise" und "Die schöne Müllerin" gibt es inhaltliche Parallelen. Jeweils geht es um einen jungen Mann, der sich auf Wanderschaft begibt und eine unglückliche Liebe beim Wandern verarbeitet.

 (DR)

Die Lieder eines fahrenden Gesellen bestehen aus vier Gedichten, die Mahler selbst geschrieben hatte – und zwar für eine Dame, die seine Liebe allerdings nicht erwidert hatte. Die Stimmungslage des Gesellen schwankt in den Liedern, mal flieht er in eine scheinbar idyllische Traumwelt, dann wieder trifft ihn die Realität mit voller Wucht und ihm wird seine Einsamkeit und die Trauer um die gescheiterte Liebe noch deutlicher. Nach der Fassung für Sänger und Klavier schuf Gustav Mahler noch eine Version für Orchester.

Außerdem:

Musik zum Fest Darstellung des Herrn am 2. Februar. Die Grundlage des Festes ist das 2. Kapitel im Lukasevangelium. Maria und Joseph bringen den neugeborenen Jesus in den Tempel, um ihn dem Herrn zu weihen und um für seine Mutter ein Reinigungsopfer darzubringen, so wie es für fromme Juden der Zeit üblich war. Hier kommt es zur Begegnung zwischen der jungen Familie und Simeon, einem frommen Mann, der auf den Messias wartet. Im Lukasevangelium verkündet der betagte Simeon, dass er nun in Frieden sterben kann, da er mit Jesus den Heiland der Welt gesehen hat. Er weiß nun, dass der Retter der Menschheit da ist. In diese Situation kommt noch die Prophetin Hannah hinzu, auch sie erkennt in dem kleinen Jesus den Erlöser. Besonders der Lobpreis des Simeon wird im Gottesdienst oft zitiert und gebetet. Er ist ein zentraler Text im Nachtgebet der Katholischen Kirche. Die lateinische Fassung heißt Nunc dimittis, nach den Anfangsworten des Lobgesanges. Durch die Verwendung im katholischen Stundengebet, bei Begräbnisfeiern in der evangelischen Kirche und beim Evensong in der Anglikanischen Kirche schrieben Komponisten im Laufe der Musikgeschichte zahlreiche Vertonungen des Textes.