John Eliot Gardiner zum 70. Geburtstag

Kämpfer gegen die „falsche Patina“

Er sei ein Kämpfer gegen die falsche Patina – so hat sich John Eliot Gardiner mal selbst beschrieben. Der britische Dirigent wurde gestern 70 Jahre alt – wie kaum ein anderer Dirigent seiner Generation hat er den Blick vor allem auf Johann Sebastian Bach verändert und geschärft. Als seine Einspielungen der großen Bach-Werke wie die Johannes-Passion oder die h-moll-Messe erschienen, verblüfften sie Fachwelt und Publikum durch ihren frischen wie historisch informierten Klang. Gardiner setzte bei seinen Interpretationen konsequent auf Originalinstrumente und kleinere Sängergruppen. Vor allem die zügigen Tempi waren anfangs umstritten, doch rund 30 Jahre nach den ersten Veröffentlichungen stellt eigentlich niemand mehr die Pionierleistung des englischen Dirigenten in Frage. In „Musica“ gibt es exemplarische Aufnahmen zu hören.

 (DR)

Bach: Motette "Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf"

Bach: Gloria aus der h-moll-Messe

Mendelssohn Bartholdy: Italienische Sinfonie Nr. 4 A-Dur, op.90

Schumann: Nachtlied opus 108