Geistliche Musik von Claudio Monteverdi

"Selva morale e spirituale"

1641 veröffentlichte Claudio Monteverdi eine Sammlung mit geistlicher Vokalmusik. "Selva morale e spirituale" lautet der Titel, der moralische und spirituelle Wald, ein etwas merkwürdiger Name. Doch die Musik hat es in sich – sie ist so etwas wie die Quersumme seiner Kirchenmusik. War Monteverdi ein wichtiger Vorreiter bei der Entwicklung der Oper, so macht sich das auch in seiner geistlichen Musik deutlich bemerkbar. Er fasste in der Sammlung 37 Werke aus drei Jahrzehnten zusammen, bestimmt waren sie für sein Wirken in Venedig und dort vor allem für seine Tätigkeit als Kapellmeister in San Marco.

 (DR)

Entsprechend vielseitig sind die Kompositionen; strenger  Kontrapunkt nach franko-flämischem Vorbild findet sich darin bis hin zum modernen Concertato-Stil des Frühbarocks,  Psalmvertonungen, Messen, geistliche Madrigale und Motetten, diese verschiedenen Werke bevölkern gleichsam wie Tiere diesen moralischen und geistlichen Wald - das erklärt den auf den ersten Blick etwas merkwürdigen Titel der Werksammlung.

In der Sendung "Musica" gibt es Auszüge aus der Werksammlung, interpretiert vom international renommierten Ensemble "Les Arts Florissants", das in diesem Jahr sein 30jähriges Bestehen feiert.

Weiteres Pogramm:
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-moll op. 98
Edvard Grieg: An Old Norwegian Folksong with Variations