Fortsetzung der Sommerreihe mit Oratorien von G. F. Händel

"Israel in Ägypten" und "Jephta"

An diesem Sonntag wird die domradio-Sommerreihe mit Oratorien von Georg Friedrich Händel fortgesetzt. Vergangenen Sonntag gab es die beiden ersten Teile des Werkes "Israel in Ägypten" zu hören. Heute folgt der dritte Teil. Dann gibt es den ersten Teil der Komposition "Jephta" aus dem Jahr 1751. Es ist das letzte komplett neu komponierte Oratorium von Händel vor dessen Tod.

 (DR)

"Israel in Ägypten" beschreibt den Exodus der Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft in das Gelobte Land. Der dritte und letzte Teil des Oratoriums ist überschrieben mit "Moses Lobgesang". Darin wird die Freude der Israeliten über den erfolgreichen Zug durch das Schilfmeer ausgedrückt. Unter der Führung von Mose und der Hilfe Gottes haben sie das ägyptische Heer hinter sich gelassen und können nun weiter ziehen - immer in Richtung Gelobtes Land. Nach Moses Lobgesang schließt sich noch das Lied der Prophetin Mirjam an, die in den Jubel der Israeliten einstimmt.

Die Handlung des Oratoriums "Jephta" greift dann auf eine Erzählung des alttestamentlichen Richter-Buches zurück. Jiftach - so heißt Jephta in der Einheitsübersetzung der Bibel - wird von den Israeliten dazu auserwählt gegen die Ammoniter zu kämpfen, die Israel hart bedrängen. Vor der entscheidenden Schlacht legt Jephta noch ein folgenschweres Gelübde ab. Doch durch Versprechen gelingt ihm ein triumphaler Sieg über die Ammoniter. Nach dem erfolgreichen Kampf kehrt er wieder nach Hause zurück, wo er von seiner Tochter mit Liedern freudig begrüßt wird.
An den Jubelgesang der Tochter über die gewonnen Schlacht schließt sich allerdings die tiefe Depression des Vaters an. Denn er hatte vor dem Kampf versprochen, dass er die Person, die ihm bei seiner Rückkehr als erste entgegen kommen wird, als Opfer darbringen wird. Und das ist nun seine eigene und einzige Tochter. Doch die reagiert vergleichsweise gefasst auf die Nachricht. Sie bittet ihren Vater, ihr noch zwei Monaten bis zu Ihrem Ende zu geben. Während dieser Zeit will sie sich mit ihren Freundinnen in die Berge zurückziehen und ihre Jugend und ihren frühen Tod betrauern. Aus diesem tragischen Stoff komponierte Händel ein groß angelegtes Oratorium für Gesangssolisten, Chor und Orchester.

Die Teile zwei und drei des Werkes folgen am kommenden Sonntag (03. August) im domradio ab 20 Uhr.