Beethovens „Waldstein“-Sonate setzte Maßstäbe

Orchestrale Klangfülle ohne Orchester

Mit der Klaviersonate schuf der Bonner Komponist ein Werk von großer klanglicher Wirkung verbunden mit einem äußerst hohen Schwierigkeitsgrad.

Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz / © Milena Furman (DR)
Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz / © Milena Furman ( DR )

Beethoven komponierte die Sonate Nr. 21 in C-Dur op. 53 so klangvoll und -reich, dass sie fast wie ein ganzes Klavierkonzert klingt – nur eben ohne Orchester. Doch ein Faktor störte Kritiker damals und Beethoven änderte den Umstand relativ rasch ab. Die komplette Sonate galt als schlicht zu lang – sowohl für den Pianisten als auch für die Zuhörer.

Alle drei Sätze waren im Prinzip gleich lang und damit war die komplette Sonate etwa 30 Minuten lang. Vor allem der zweite Satz galt aber als überlang und passte nach Ansicht enger Freunden Beethovens nicht zu den beiden profilierten Sätzen am Anfang und Ende. Zunächst lehnte der damals schon berühmte Komponist eine Überarbeitung ab, doch dann änderte Beethoven diesen Satz komplett ab und ersetzte ihn durch einen kürzeren Satz, der direkt zum Rondo des dritten Satzes überleitet.

Der Beinamen der Sonate ergibt sich aus der Widmung Beethoven an den Bonner Grafen Ferdinand Ernst Joseph Gabriel von Waldstein und Wartenberg. Der war Geheimrat in Bonn, Generalleutnant der britischen Armee und Komtur des Deutschen Ordens. Waldstein förderte Beethoven finanziell – außerdem war er selber ein guter Musiker und komponierte eigene Werke. Auf Waldsteins Initiative hin erhielt Beethoven 1792 ein kurfürstliches Stipendium, das ihm ein Studium bei Joseph Haydn in Wien ermöglichte.

Weiteres Programm:

Musik zum Reformationstag am 31.10.2016 und Allerseelen am 2. November.

Luigi Cherubini: Requiem in c-moll

Georg Philipp telemann: Kantate „Ach wie flüchtig“

Jan Sweelinck: 6 Variationen über „Mein junges Leben hat ein End“ für Orgel