Gestern Morgen auf dem Weg zum Auto mussten wir uns ganz schön beeilen, weil es ziemlich stark geregnet hat. Meine brasilianische Mitschwester hat ein bisschen grimmig geschaut deswegen und ich hab dann gesagt: Ach, liebe Schwester, Regen bringt Segen. Und das konnte sie ohne Erklärung gut verstehen. Auch sie hat mitbekommen, dass wir uns langsam Sorgen machen wegen der Trockenheit im letzten und in diesem Jahr. Und es ist klar, dass die Erde den Regen dringend braucht.
Aber dann ist mir noch ein anderes Sprichwort eingefallen: Sich regen bringt Segen. Und das musste ich ihr erklären. Und das Worte Regen in diesem Zusammenhang übersetzen als "etwas tun, nicht einfach nur abwarten. Die Hände, den Verstand, alle Kräfte bemühen". Und heute früh steht das in der Lesung im Römerbrief. "Die Stunde ist gekommen, sich vom Schlaf zu erheben" und "lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und Anliegen die Waffen des Lichts". Und da steht er nicht nur, weil es früher Morgen ist und wir aufstehen müssen, um zur Arbeit, zum Beten, zu unseren vielfältigen Diensten zu kommen.
Es bleibt immer ziemlich herausfordernd, das Dunkle, das Schwere, das lähmende, das Althergebrachte, das uns Festhaltende wirklich abzulegen und mit dem neuen Tag neu anzufangen. Eine neue Idee aufgreifen. Einen anderen Weg gehen, einen alten Zweifel beseitigen. Ein neues Gebet lernen oder etwas, was Ihnen heute Morgen einfällt und auf den Weg gelegt wird. Sich regen bringt Segen.
