Osterimpuls von Schwester Katharina

Die kleinen Freuden des Alltags finden

"Der Zauber steckt im Detail", ist ein bekanntes Wort von Theodor Fontane. Um aber den Zauber – oder gar erst das Detail – überhaupt zu finden, müssen wir aufmerksam sein. Das ist vor allem im Alltag manchmal nicht so einfach. Da tut es gut, wenn uns jemand anspricht und einen Hinweis gibt. So wie es Schwester Katharina neulich passiert ist.

Frühlingsgrün und Sonnenschein / © Sven Hoppe (dpa)
Frühlingsgrün und Sonnenschein / © Sven Hoppe ( dpa )

Dieser Tage war ich in Köln. Ich fahre also mit dem Auto immer nur bis in einen Außenbezirk der Stadt und dann mit der Bahn bis zum Hauptbahnhof. Und so auch dann wieder zurück. Wenn Sie schon mal Bahnfahren, kennen Sie das sicher. Alles ist still. Alle starren auf ihre Smartphones und dadeln und nur die Stationsansagen durchbrechen die Stille.

Ich saß also still vergnügt im Zug und habe so vor mich hin geträumt. An einer Station standen wir relativ lange und plötzlich sagt ein Herr, der mir gegenübersaß: "Schwester, schau mal da drüben, ein Fuchs." Tatsächlich, ungefähr zwanzig Meter entfernt auf einer Wiese saß in schöner rötlich brauner Fuchs und staunte unseren Zug an. Der Fuchs hatte da seine Ruhe. Auf der einen Seite die Bahngleise auf der anderen Seite eine große viel befahrene Straße. Hier kamen keine Fußgänger lang. Ein anderer Herr meinte: "Hier habe ich bisher immer nur Kaninchen gesehen. Aber da hat ja der Fuchs jetzt ein gutes Jagdrevier."

Dann kamen immer mehr Leute auf die Seite der Fenster um einen Fuchs in Live und Farbe zu sehen. Und die Bemerkung eines Fahrgastes: "Der Fuchs habe sicher einen Vertrag mit der KVB, damit die Fahrgäste bei längeren Stopps friedlich bleiben", hat den halben Waggon zum Lachen gebracht. Dann spazierte der Fuchs ins naheliegende Gebüsch und der Zug fuhr los. Jetzt hätte nur noch gefehlt, dass einer angefangen hätte zu singen 'Fuchs du hast die Gans gestohlen'. Dann wäre der Gag vollkommen gewesen. Aber während der weiteren Fahrt haben immer mehr Leute über Erlebnisse mit Tieren geplaudert und ich hatte meinen Spaß.

Ich habe mich als ich ausgestiegen bin bei dem Herrn bedankt, der mich aufmerksam gemacht hatte. Obwohl ich nicht auf mein Handy geschaut hatte, hätte ich den Fuchs nicht gesehen. Manchmal braucht es eben nette Wegbegleiter, die einen aufmerksam machen auf diese kleinen Schönheiten am Weg und die Herrlichkeit der Schöpfung Gottes die einfach nur da ist für uns.


Schwester Katharina (DR)
Schwester Katharina / ( DR )
Quelle:
DR