Osterimpuls von Schwester Katharina

Das "Revival des Anfangs"

"Gott schickte den Heiligen Geist – und Petrus platzte der Kragen", so beschrieb ein Zweitklässler das Pfingsereignis, erzählt Schwester Katharina im Morgenimpuls. Pfingsten ist ein "Revival" der Jüngerbewegung.  

Symbolbild: Feuer (shutterstock)

Vielleicht erinnern Sie sich: Im Jahr 2000 war die Weltausstellung, die Expo, in Hannover. Als erste und einzige Stadt in Deutschland durfte sie Gastgeber für Kunst, Kultur, Industrie und Zukunftsvisionen aus aller Herren Länder sein. Zunächst war das besuchermäßig wohl ein Flop und die avisierten Besucherzahlen von 40 Millionen kamen einfach nicht. Aber dann, in den letzten Wochen, kamen noch so viele Menschen, dass es am Ende doch mehr als 18 Millionen waren. Und die Einwohner von Hannover, die diese vier Monate und den Trubel in ihrer Stadt sehr genossen haben, waren danach so voll Trauer, weil alles zu Ende war, dass die Expo Gesellschaft und die Stadtväter ein Expo-Revival für 2001 versprochen und auch durchgeführt haben. Es kamen dann 40.000 Menschen, die eine nostalgische und gut gemachte Rückschau gehalten haben. Aber ein Revival, eine Wiederbelebung, war es nicht.

Pfingsten aber, der Geburtstag der Kirche, war für die Jünger damals ein Revival des Anfangs. Eine Wiederbelebung des Aufbruchs, den sie mit Jesus gut drei Jahre vorher erlebt hatten, der sie begeistert und mitgenommen hat, der sie aus Fischern zu Menschenfischern gemacht hat, dessen Gleichnisse und Wunder sie erlebt und seine Visionen vom Reich Gottes sie begierig aufgenommen haben. Dann kam aber alles ganz anders. Nach Leiden und Tod Jesu sitzen sie im verrammelten Abendmahlssaal und haben Angst: Vor denen da draußen, vor denen, die ihnen feindlich gesinnt sind, vor ihrer eigenen Courage und vor den Konsequenzen ihres Glaubens. Und dann kommt Jesus durch verschlossene Türen und sprengt alles auf. Und dann setzt der Heilige Geist ein Feuer in sie, das bis heute nicht ausgegangen ist.

Ein Franziskaner hat mir eine nette Geschichte erzählt. Er sagt: Ich erinnere mich an einen Zweitklässler, der mit seiner Fantasie die Pfingstgeschichte so erzählt hat: "Die Jünger saßen im stickigen Saal. Es wurde ihnen immer enger. Da schickte Gott ihnen den Heiligen Geist und das merkten sie so: Plötzlich platzte dem Petrus der Kragen. Er schlug mit der Faust auf den Tisch und sagte: So kann das hier nicht weitergehen. Da waren sie alle ganz erschrocken. Doch dann rissen sie die Tür und die Fenster auf, hatten keine Angst mehr und mischten sich unter die Leute und Predigten ihnen die gute Botschaft von Jesus. Das war Pfingsten".


Quelle:
DR