Osterimpuls von Schwester Katharina

Über den Sonntag

Heute beginnt der erste Tag der Woche, auch wenn man es leicht vergisst: der Sonntag. Erst am Montag beginnt die Arbeitswoche – und so tut es gut den Tag des Herrn mit einer bewussten Pause zu beginnen, meint Schwester Katharina.

 (DR)

Wir haben den fünften Ostersonntag und ich habe immer so das Gefühl: Von Ostern kann ich eigentlich nie genug kriegen. Die Lehre der Kirche sagt zwar, dass jeder Sonntag ein Osterfest ist, aber in der Osterzeit im blühenden Frühling ist das alles noch viel stärker. 

Den schönsten Ostersonntag dieser Art habe ich vor einigen Jahren in Vézelay in Burgund erlebt. Wir waren mit einigen hundert Jugendlichen und Franziskanerinnen und Franziskanern auf verschiedenen Wegen fünf Tage lang dahin gewandert und haben dann dort ein franziskanisches Jugendfestival miteinander gefeiert. Die Nacht zum Sonntag haben wir mit vielen im Narthex, in der Vorhalle übernachtet und sind dann sehr früh aufgestanden. Dann mit dem ersten Sonnenstrahl öffneten sich die riesigen Türen zum Inneren der Kathedrale. Da war nur Dämmerung. Die ersten Sonnenstrahlen und in der Mitte die brennende Osterkerze, Christus das Licht der Welt. Es war ein unbeschreibliches Erleben. 

Wir Christen haben es ja ehrlich gesagt wirklich gut. Wir beginnen die Woche mit einer Pause. Die Arbeitswoche beginnt am Montag. Aber für uns ist der Sonntag der erste Tag der Woche und der ist der Tag des Herrn und damit eine Pause vom Trubel und Trouble der Woche, von Stress und Hektik, von viel Tollem und manchem nicht so Tollen. Wir aber sind eingeladen: 'Mach heute Pause bei Gott. Genieße den Tag. Feiere mit Gottesdienst. Freu dich an schönen Dingen: Natur, Musik, Literatur und sammle Kräfte. Das ist der Tag den Gott gemacht. Der Freude in alle Welt gebracht. Es freue sich, was sich freuen kann, denn Wunder hat der Herr getan.' Machen wir heute Pause bei Gott. Eine gute Idee!


Sr. Katharina Hartleib OSF vor dem Kölner Dom / © Mathias Peter (DR)
Sr. Katharina Hartleib OSF vor dem Kölner Dom / © Mathias Peter ( DR )
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