Morgenimpuls von Schwester Katharina

Die Perspektive von Töchtern und Söhnen heute

Fehlt dem Papa in einer Familie mit vier Töchtern, Mama und Oma im Haus ein Sohn zum Fußball Spielen? Schwester Katharina erzählt von einem Gespräch über die gleichen Chancen heute von Töchtern und Söhnen in unserem Land und vielen Ländern weltweit.

Symbolbild: Tochter und Vater spielen Fußball / © Halfpoint (shutterstock)
Symbolbild: Tochter und Vater spielen Fußball / © Halfpoint ( shutterstock )

Bei einer Bastelaktion für einen Elternsprechtag mit Schülerinnen sind wir wunderbar ins Gespräch gekommen. Nach der Schule, den Lieblingsfächern fragen, von Hobbys erzählen und über die Familie plaudern, ergibt oft ein sehr tiefes Gespräch über Gott und die Welt.

Ein Mädchen hat mit Schmunzeln erzählt, dass sie zu Hause vier Schwestern sind und dann mit Mama und Oma im Haus der arme Papa mit sechs Frauen im Haushalt lebt. Und dann, sagt sie, habe ich Papa doch mal gefragt, ob es denn schlimm sei, dass auch sie, die Jüngste, nun auch kein Sohn ist. Der Vater hat ihr aber sehr glaubhaft versichert, dass er stolz und glücklich über seine vier Mädchen ist, von denen jetzt schon drei studieren, und ihm und der Mama viel Freude machen.

Das ist eben die ganz andere Denkweise heute in unserem Land und in vielen Ländern weltweit. Töchter und Söhne sind gleich viel wert, können studieren, was früher nur Jungen vorbehalten war, und ihr Leben selbstbestimmt leben. Gerade viele Ordensgemeinschaften wie die Ursulinen, die Dominikanerinnen, die Franziskanerinnen, haben das seit Jahrhunderten stark gefördert und jungen Frauen Perspektiven geboten, die sonst überhaupt nicht möglich waren.

Die Mädchen sind erstaunt, weil sie das gar nicht so wussten und ihnen klar war, dass das eigentlich das Normalste der Welt ist. Im Gespräch darüber geht die Zeit hin und wir kommen mit unserer Sternen-Bastelaktion ans Ende. Aber dann schiebt die junge Frau noch einen Satz nach, über den wir schallend gelacht haben. Aber manchmal, sagt sie dann, dann spiele ich mit Papa Fußball. Und dann merke ich, wie ihm das Herz aufgeht und er froh ist, dass ich das auch kann.


Quelle:
DR