Morgenimpuls von Schwester Katharina

"Es braucht das normale Zusammensein"

Schwester Katharina hat internationalen Besuch in ihrem Konvent in Olpe: Mitschwestern aus Brasilien, den USA und den Philippinen. Das Zusammenleben im Kloster zeigt ihr: Es braucht die Begegnung Auge in Auge. 

Schwester Katharina / © Alexander Foxius (DR)
Schwester Katharina / © Alexander Foxius ( DR )

Seit Oktober lebt in unserem Konvent hier in Olpe eine unserer Mitschwestern aus Brasilien, die ihr Deutsch aufbessern soll und im Nähzimmer noch ihre Näh- und Schneiderkünste verbessert. Seit drei Wochen ist eine amerikanische Mitschwestern hier in Olpe, ebenfalls um ihr Deutsch, dass sie an der Universität studiert hat, zu verbessern, um quasi im Mutterland die Sprache zu sprechen und Kontakte zu uns zu knüpfen.

Heute kommen sieben philippinische Schwestern ebenso nach Olpe. Es gibt bei uns nämlich die schöne Tradition, dass die Schwestern, die in diesem Jahr ihr silbernes Ordensjubiläum feiern nach Deutschland, nach Olpe, kommen dürfen, um ein wenig den Gründungsort des Ordens und das Heimatland der Gründerin kennenzulernen. Natürlich auch, um Kontakte zu knüpfen mit den Schwestern hier und den Schwestern dort. Mein Englisch ist im Moment noch sehr bildungsbedürftig. Aber weil sich auch die philippinischen Schwestern mit dem Englisch schwertun, kommen wir miteinander sehr gut klar und haben viel Spaß zusammen.

Wir spüren in solchen Tagen immer - so verschieden wir auch sind, so verschieden unsere Kultur, unsere landestypische Ausprägung des Ordenslebens ist - wir sind trotzdem alle Olpener Franziskanerinnen. Mir scheint, dass es genau das trifft, was im Moment in allen Lebensformen, in Staat, Gesellschaft und Kirche notwendig ist: Sich auf Augenhöhe, also Auge in Auge, gegenüberstehend begegnen, sich kennenlernen, die sehr verschiedenen Kulturen erleben, sich zu verständigen und zu versuchen, sich zu verstehen.

So wichtig soziale Medien und Telefon und E-Mail-Kontakt sind - es braucht das normale Zusammensein: singen und tanzen, grillen und Eis essen, zusammen beten und Gottesdienst feiern. Ich freue mich, wenn wir uns in den nächsten Tagen immer wieder begegnen werden und spüren, dass wir alle - aus welchem Land wir auch kommen - Kinder unseres Vaters im Himmel sind.


Quelle:
DR