Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Die Kirche stützen

Die Lateranbasilika in Rom erinnert Schwester Katharina daran, wie Franz von Assisi und seine Brüder 1209 nach Rom gepilgert sind und wie sie dort die Kirche unterstützt haben. Noch immer gibt es viele Gläubige, die die Kirche stützen.

Innenansicht der Lateranbasilika / © Harald Oppitz (KNA)
Innenansicht der Lateranbasilika / © Harald Oppitz ( KNA )

Wenn man in Rom zur Basilika Sankt Johannes im Lateran geht, geht man zur eigentlichen Bischofskirche, wo die Päpste residiert haben, bis der Petersdom und der Apostolische Palast auf den Vatikanhügeln gebaut worden sind. Auf dem Weg dorthin steht eine imposante Figurengruppe, die Franz von Assisi und seine Brüder zeigt. Er ist nämlich 1209 von Assisi nach Rom gepilgert, um dem Papst seine Ordensregel zur Bestätigung vorzulegen und ihn zu bitten, ihm zu erlauben, als mindere Brüder und Wanderprediger zu leben. Papst Innozenz III. hatte aber ganz andere Sorgen in der Zeit.

Viele Armutsbewegungen gab es schon, die aber die Kirche bekämpft haben und sich selbst als die wahren und reinen Christen ansahen. Er hatte also keine Lust noch so eine Truppe zu haben, von denen man nie so genau wusste, wie das ausgehen würde. Er hört die Brüder an, aber er lässt sie. In der folgenden Nacht hat der Papst einen schrecklichen Traum. Er sieht, wie die Lateranbasilika wankt und schwankt und einzustürzen droht. Aber dann sieht er im Traum einen kleinen Mann im Bettler Habit, der in die Kirche hinein rennt und sie mit seinen Schultern stützt, von innen. Und Papst Innozenz erkennt in dem kleinen Mann den Bruder Franziskus, den er weggeschickt hatte.

Am nächsten Morgen lässt er die Brüder in der ganzen Stadt suchen und sie zurückholen. Und er erlaubt ihnen mündlich, als Wanderprediger zu leben und nach der von Franziskus beschriebenen Regel zu leben. Die Figurengruppe ist sehr ausdrucksstark. Einige Brüder liegen völlig erschöpft auf dem Boden. Aber Franziskus steht sehr erhaben da. Er hat den Blick fest auf die Kirche gerichtet, und er hebt die Arme zum Gebet für die Kirche.

Der Traum des Papstes ist wahr geworden. Seit 800 Jahren arbeiten und beten Tausende von Schwestern und Brüdern daran, die Kirche zu stützen. In den Amtsträgern und Verkündern, in den Armen, an den Rand gedrängten und Verfolgten. Trotz allem und vielleicht wegen allem Schlimmen in der Kirche bleiben sie drin.


Quelle:
DR