Bei einer Freiluftveranstaltung am vergangenen Sonntag hatte ich ein Plakat für ein Konzert aufgehängt – "Meditationen über den Heiligen Franziskus". Es ging um Texte, Geschichten und Lieder über diesen großen Heiligen. Zwei junge Frauen sind davor stehen geblieben, haben es gelesen und mich dann gefragt: "Was ist ein Dulcimer?". Und ich konnte gern erklären, was es mit diesem Begleitinstrument der Sopranisten auf sich hat. Aber diese Frage war, das habe ich schnell gemerkt, nur ein Aufhänger für ein längeres Gespräch. Die viel spannendere Frage war dann nämlich: "Geht es da um Jesus oder geht es da um diesen Franziskus?"
Ich habe ein bisschen erzählt, dass gerade dieser Heilige Franziskus sehr intensiv versucht hat, diesem Jesus, so wie er ihn verstanden hat, nachzufolgen, ja noch mehr: Er hat ihn fast richtig versucht nachzuahmen. Dass er das Evangelium fast auswendig konnte und in seiner Ordensregel nur Zitate aus dieser Frohen Botschaft geschrieben hat.
Und dann, schon fast im Weggehen, ließ eine der beiden Frauen noch so eine Bemerkung fallen, die mich seitdem beschäftigt: "Aber für Christen", hat sie gesagt "ist das doch normal. Und denen sollte es doch immer um Christus gehen." Im Trubel dieses ganzen Nachmittags mit den vielen Hundert engagierten Christen und Tausenden von Gästen mit dem Wissen, dass der ganze Erlös an drei Projekte in der Einen Welt gehen werden, habe ich gedacht: "Ja, so ist das. Uns Christen sollte es immer um diesen Christus gehen. Egal, was wir tun oder was wir sind, ob wir beten oder arbeiten, ob wir krank sind oder gesund, ob wir jung oder alt sind, ganz egal. Es sollte uns immer um diesen Christus gehen!"
