Heute Mittag bin ich in einer Sitzung und ich habe vor vielen Jahren mal einen Tipp bekommen, als ich mich über langwierige und langweilige Sitzungen beklagt habe. Die Tippgeberin hat gesagt: "Ich bete vor jeder Sitzung ein Gebet zum Heiligen Geist und verlasse mich auf seine Hilfe und seine Eingebungen." Mögen Sie Sitzungen? Ich echt nicht so gern. Sitzungen, Tagungen, Konferenzen sind für viele Menschen ein Dauerärgernis. Sie dauern oft viel zu lange, vieles, was eigentlich schon gesagt ist, wird immer neu gedreht, gewendet, hinterfragt, noch einmal von einer anderen Seite angeschaut. Manchmal finde ich das allerdings auch spannend, wenn im Gespräch um ein Thema plötzlich ein ganz neuer Aspekt auftaucht, wenn ein Gedanke geäußert wird, der bisher noch nicht vorgekommen ist, wenn da eine Idee ist, die sich tatsächlich erst entwickelt wenn man längere Zeit in einem Thema bleiben kann. Dann spüre ich manchmal ganz deutlich, dass Gottes Geist am Werk ist. Manchmal ist es aber auch so, dass mir mein eigenes Vorurteil, meine eigene Lustlosigkeit oder mein eigenes "das haben wir doch schon immer so gemacht" den Zugang zum Wirken des Geistes versperrt. Dieser Tage habe ich einen Kalenderspruch gefunden der genau dazu passt. Da stand nämlich: "sieht man eine Sache von vornherein als aussichtslos, ist man den Blick auf eine Aussicht los". Aber, ich glaube ja ganz sicher, bei Gott ist kein Ding und kein Tun aussichtslos.
Die Franziskanerin Schwester Katharina gibt im DOMRADIO jeden Tag in der Fastenzeit einen aktuellen Impuls aus ihrem Leben als Ordensfrau in Olpe – Hilfe für Notleidende und Gebet bestimmen ihren Alltag. Von Montag bis Sonntag, im Radio ab 6 Uhr im Morgenimpuls, zum Nachhören auf Whatsapp und zum Nachlesen auf www.domradio.de Anmelden für Whatsapp über www.domradio.de/whatsapp
