Morgenimpuls von Schwester Katharina

Über die größte Basisbewegung christlicher Frauen

Schwester Katharina blickt in ihrem Morgenimpuls heute noch einmal auf den Weltgebetstag zurück. Dieser weltweit sei viel mehr als nur ein Gottesdienst im Jahr, findet sie. Denn er weite den Blick für die Welt. 

Frauen beten gemeinsam / © Dream Perfection (shutterstock)
Frauen beten gemeinsam / © Dream Perfection ( shutterstock )

Am vergangenen Freitag ist weltweit der Weltgebetstag der Frauen begangen worden. Ein Gebet wanderte über 24 Stunden lang um den Erdball und hat Frauen in mehr als 120 Ländern der Welt miteinander verbunden. Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen beim Weltgebetstag. Sie engagieren sich dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So entstand in den letzten 130 Jahren die größte Basisbewegung christlicher Frauen weltweit.

Der Weltgebetstag ist viel mehr als nur ein Gottesdienst im Jahr. Er weitet den Blick für die Welt. Frei nach seinem internationalen Motto: "Informiert beten – betend handeln", macht er neugierig auf Leben und Glauben in anderen Ländern und Kulturen. Durch das gemeinsame Engagement beim Weltgebetstag lernen sich Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen kennen und schätzen. In vielen Städten und Dörfern gibt es dank des Weltgebetstags seit vielen Jahren enge Kontakte zwischen den Kirchengemeinden. Beim Weltgebetstag engagierte Frauen reden nicht nur über Ökumene und Solidarität, sondern sie lieben sie auch.

"Steh auf und geh!", hieß die Aufforderung des diesjährigen Weltgebetstages, der von Frauen aus Simbabwe vorbereitet worden war. Dieses "Steh auf!", sagt Jesus oft, unterwegs mit seinen Jüngern. Zu einem Kranken, der vor ihnen hingelegt wird, zu einem, der schon 38 Jahre gelähmt daliegt, zur gekrümmten Frau, zum toten Mädchen, zur Schwiegermutter des Petrus und, und, und... Und die Frauen in Simbabwe haben dieses Wort Jesu für sich verstanden. In ihre schwierige Situation auf ihrem Kontinent, in ihrem Land, in ihrer patriarchalen Gesellschaft, in ihrer Kirche. Und obwohl die Wirtschaft des Landes, die Infrastruktur und die Zivilgesellschaft seit dem Putsch 2019 immer tiefer in die Krise gerät, glauben, hoffen und leben Frauen das Engagement für ihre Familien, für die Zukunft ihrer Kinder, für Beruf und Bildung und gegen Ohnmacht und Lähmung.

Diese Aufforderung Jesu: "Steh auf und geh!", ist für uns Christinnen und Christen immer neuer Motor, nicht liegen zu bleiben. Auch wenn es bequemer wäre. Nicht im Stillstand zu bleiben, auch wenn wir Angst vor Veränderungen haben. Und dieses "Steh auf und geh!", nicht auf andere zu schieben, wo ich gemeint bin. Lassen wir uns doch an diesem Montagmorgen von den Frauen aus Simbabwe und durch sie von Jesus selbst anschubsen. Steh auf und geh!


Quelle:
DR