Morgenimpuls von Schwester Katharina

"Ein Herz, das bedingungslos liebt"

Die Kirche begeht den Herz-Jesu-Freitag. Für Schwester Katharina ist er eine gute Gelegenheit, selbst ein gutes Herz und offene Arme für die Mitmenschen zu zeigen.

Liebe - ein Gottesgeschenk / © Chinnapong (shutterstock)
Liebe - ein Gottesgeschenk / © Chinnapong ( shutterstock )

Heute feiern wir mit der Kirche das Herz-Jesu-Fest. Ich habe mal danach gegoogelt und konnte dort mehr als 13 Millionen Einträge finden. Vielleicht gibt es so viele davon, weil wir Heutigen nach Erklärungen suchen, wozu es gut sein soll, ein Herz zu verehren.

Der Ursprung der Herz-Jesu-Verehrung liegt im Johannesevangelium. Da steht geschrieben, der römische Hauptmann habe nach dem Tod Jesu mit seiner Lanze eine Seite von dessen Körper und damit zugleich sein Herz durchbohrt, um so den Tod festzustellen. Dabei strömten Wasser und Blut aus dem Körper Jesu. Sie stehen stellvertretend für das Leiden Jesu, der für die Menschen gestorben ist und sie dadurch erlöst hat.

Eine andere Variante der Herz-Jesu-Verehrung zeigt das Denken des französischen Jesuiten de Chardin. Für ihn ist das Herz Jesu der Motor der Evolution und das dynamische Prinzip der Welt.

Ein Herz, das bedingungslos liebt, hat alle Chancen, die Welt zu verändern. Schon in unserem normalen Umfeld reden wir gelegentlich davon, dass jemand ein gutes Herz hat, weil er Gutes tut und Güte und Liebe ausstrahlt. Mir gefällt an diesem Tag der Hymnus aus den Laudes sehr gut. Die dritte und vierte Strophe lauten:

"Am blutigen Holz bist du erhöht
und breitet weit die Arme aus;
und offen zeigst du uns dein Herz,
vom Stoß der Lanze bloßgelegt.

Dir, Herr, sei Preis und Herrlichkeit,
der uns sein Herz geöffnet hat,
mit dir, dem Vater und dem Geist
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen."

Wenn Christus uns in seinem Leiden und Sterben sein geöffnetes Herz gezeigt hat, ist es vielleicht eine für heute gute Form der Herz-Jesu-Verehrung, wenn ich selbst mein Herz öffne und ein gutes Herz und offene Arme für die Mitmenschen zeige.


Quelle:
DR