Morgenimpuls von Schwester Katharina

Umkehr in der Fastenzeit

Das Coronavirus hat so manches Vorhaben der Fastenzeit überlagert – und einige Fastenvorsätze beiseite geschoben. Aber es gehe in der Fastenzeit ja gar nicht um Verzicht, sondern um Umkehr und einen Gewinn, regt Schwester Katharina im Morgenimpuls an.

Symbolbild: Fastenzeit  / © Marie Accomiato (KNA)
Symbolbild: Fastenzeit / © Marie Accomiato ( KNA )

"April, April!" würde ich gern ausrufen und dem Coronavirus sagen, dass er sich jetzt verabschieden kann, da er den März schon komplett durcheinandergewirbelt hat. Wir sind in der Fastenzeit, der Passionszeit. Halten Ihre Fastenvorsätze noch? Wie, Fastenvorsätze? - Die Epidemie hat alles überlagert; stimmt, Fastenzeit, Zeit der Umkehr. Viele haben gesagt, ab Aschermittwoch kein Alkohol mehr, kein Fleisch oder wenigstens keine Süßigkeiten mehr. Längst nicht jeder schafft es die ganzen 40 Tage.

Aber immerhin, bald ist ja Ostern und damit endet der Verzicht. Aber ist das wirklich der Sinn der Fastenzeit, sich nur einzuschränken? Ich glaube, es geht eigentlich um mehr, nicht um weniger. Vielleicht mehr Gebet, vielleicht mehr Zeit für Gott einräumen und auch wichtig: Mal mehr an meine Menschen in meiner direkten Umgebung denken. Vielleicht einen Tag lang darauf achten, wie freundlich oder unfreundlich ich mit meiner Familie, meinen Arbeitskollegen umgehe. Und was auch ziemlich okay ist: Mal mehr an mich selber denken. Darauf achten, dass ich im Alltag nicht nur funktioniere, sondern auch Momente der Freude oder Ruhe habe.

Was hat das mit Fastenzeit zu tun? Da geht es um Umkehr und Darüber-Nachdenken, was mich von Gott und den Menschen trennt. Und da kann ein Mehr für die Menschen und ein Mehr für mich genau der richtige Weg zu Gott sein. Und dieses Mehr darf dann auch gern nach der Fastenzeit und nach Ostern weitergehen.


Quelle:
DR