Morgenimpuls von Schwester Katharina

Predigtverbot? Neue Medien!

Der Heilige Franz von Sales hat sich gegen die Karriere entschieden - und ist Bischof geworden. Als die Leute nicht in seine Predigten durfen, druckte er Flugblätter - und die Menschen hörten ihm zu. Sie vertrauten ihm, weil seine Worte und Taten übereinstimmten. 

Darstellung des Heilgen Franz von Sales in Paris / © Luis Pizarro Ruiz (shutterstock)
Darstellung des Heilgen Franz von Sales in Paris / © Luis Pizarro Ruiz ( shutterstock )

Einen besonders gütigen und liebenswerten Heiligen feiern wir mit der Kirche heute: Franz von Sales hat von 1567 bis 1622 gelebt, war das älteste von zehn Kindern und soll nach dem Willen des Vaters in den diplomatischen Dienst gehen. Er hat dann zwar Philosophie und Jura studiert, auch seinen Doktor gemacht, aber aus persönlichem Interesse hat er auch Theologie studiert. Nach seiner Anstellung als Rechtsanwalt - und eigentlich mit der Aussicht auf eine glänzende Karriere als Senator - ließ er sich dann aber zum Priester weihen, wurde einer der besten Prediger seiner Zeit und er bekam den Auftrag, die Bevölkerung rings um den Genfer See wieder zum katholischen Glauben zurückzubringen.

Weil die damaligen Machthaber den Bewohnern aber verboten haben, seine Predigten zu besuchen, war er natürlich klug, hat intensiv die damals komplett neuen Medien genutzt. In einer klaren und einfachen Sprache hat er die damals hochmodernen Flugblätter gedruckt und hat sie an Häuser, Zäune und Bäume geheftet. Und er brachte seine Botschaft in der Landessprache, was damals absolut unüblich und sensationell war. Franz von Sales war glaubwürdig in einer Sprache, die Gehör und Glauben gefunden hat. Franz war also ein begnadeter Prediger und ein vorbildlicher Seelsorger, dem es um die persönliche Vertiefung des Glaubens jedes Einzelnen ging. Er leitete als Bischof sein Bistum mit Visitationen, Predigten und Katechese.

Seine Liebenswürdigkeit und die Übereinstimmung von Worten und Taten in seiner Lebensführung brachten ihm das Vertrauen der Menschen. Dieser Wesenszug seiner Persönlichkeit gefällt mir besonders gut, diese da beschriebene Übereinstimmung von Worten und Taten. Vielleicht können wir doch heute mal diesen Satz aufnehmen und bei uns selber mal schauen: Wie ist es denn bei mir selbst damit? Stimmen meine Worte mit dem überein, was ich tue? Bin ich in dem, was ich tue, glaubwürdig für das, was ich sage? Ich kann mir vorstellen, dass das spannend wird, sich damit mal heute oder am Wochenende zu beschäftigen.


Schwester Katharina / © Alexander Foxius (DR)
Schwester Katharina / © Alexander Foxius ( DR )
Quelle:
DR