Morgenimpuls von Schwester Katharina

Der Mensch und seine Beziehung zum Tier

Haustiere können dem Menschen helfen, durch den Alltag zu kommen. Sie geben dem Tag Struktur und steigern die Lebensqualität. Aber es gibt auch die Nutztiere, die auch Teil von Gottes Schöpfung sind.

Ist das Herrchen unterwegs, streunen viele Haustiere durch die leere Wohnung. / © Britta Pedersen (dpa)
Ist das Herrchen unterwegs, streunen viele Haustiere durch die leere Wohnung. / © Britta Pedersen ( dpa )

Das neunte Lebensmittel, das Bruder David empfiehlt, damit wir gut durch Krisen kommen, sind Haustiere. Er schreibt: "Ah meine Katze! Ich weiß, nicht jeder kann etwas mit Haustieren anfangen und manche haben Katzen gegenüber Vorbehalte. Aber ich kann mir keine besseren Lehrer für Gelassenheit, Muße, Neugier, Bewegung und Mut vorstellen. Und ich liebe es, heimzukehren und von ihr erwartet zu werden. Ich mag ihre Eigenarten, die nicht immer mit meinen Wünschen kompatibel sind. Haustiere geben dem Tag Struktur und machen das Aufstehen, auch wenn man keine Arbeit mehr hat, sinnvoll. Egal welches Tier man gerne hat, Tiere sind nicht moralisch und daher nicht abwertend. Sie können verzeihen und wissen mit den Eigenarten des Dosenöffners umzugehen. Ja, Haustiere gehören ganz eindeutig für mich in meiner Liste.", soweit Bruder David von den Benediktinern in Hannover.

Für mich sind Haustiere eher das, was ich seit meiner Kinderzeit zuhause im Eichsfeld kenne: Schweine und Ziegen, Hühner und Kaninchen, die wir brauchten, um mit Eiern und Fleisch durch die Zeit zu kommen, da es ja nie genug zu kaufen gab. Oder meine Eltern nicht genug Geld hatten. Da gehörte eher den Stall ausmisten, Eier suchen und jeden Tag einen Sack voll Grünfutter suchen zu den Tätigkeiten für unsere Haustiere. Die Ziegen hat mein Vater bald abgeschafft, weil wir immer gezetert und geweint haben, wenn ein Zicklein geschlachtet werden sollte. Und wenn ein Kaninchen dran war, haben wir darum gestritten, wessen Kaninchen geschlachtet werden sollte.

Aber das ist ja auch so etwas, was Bruder David meint. Wir hatten Beziehungen zu unseren Tieren und waren trotz aller Arbeit enge Freunde der Tiere. Und mit einem Huhn auf dem Schoß oder Küken in der Hand vergisst man echt alle Zeit der Welt und ist im Kinderhimmel. Ein Soziologe hat vor Jahren eine große Anzahl von Menschen befragt, welche Entscheidung in ihrem Leben ihre Lebensqualität am meisten verbessert hat. Und tatsächlich 80 Prozent haben geantwortet: "Als ich mir ein Haustier gekauft habe". Falls Sie also ein Haustier haben, genießen Sie es weiterhin. Und falls nicht? Vielleicht ist es eine gute Idee, sich eins zuzulegen, eine Beziehung aufzubauen und ganz neu sich mit einem Teil von Gottes guter Schöpfung beschenken zu lassen.


Quelle:
DR