Morgenimpuls von Schwester Katharina

Der kleine Lord - eine unaufdringliche Darstellung der Weihnachtsgeschichte

Schwester Katharina geht in ihrem heutigen Morgenimpuls der Frage nach, warum der Weihnachtsfilm "Der kleine Lord" so beliebt ist. Sie meint: "Nirgendwo ist die Weihnachtsbotschaft unaufdringlicher und schöner dargestellt."

Weihnachtskugel mit Krippe / © Corinne Simon (KNA)
Weihnachtskugel mit Krippe / © Corinne Simon ( KNA )

Haben Sie den kleinen Lord gesehen? Der Film kommt jedes Jahr am Freitag vor dem Heiligen Abend zur besten Sendezeit im Fernsehen. Wir schauen in jedes Jahr und auch unsere brasilianische Mitschwester kannte ihn von zu Hause. Was finden wir eigentlich so toll an diesem Weihnachtsfilm, der nach einem Kinderbuch von Frances Burnett verfilmt worden ist?

Es ist diese Geschichte vom unbefangen an das Gute im Menschen glaubenden Jungen, der von seiner Mutter gut erzogen seinen Großvater kennenlernt und ihn für den besten Großvater der Welt hält. Er erlebt ihn als griesgrämigen Alten, der keine Freude mehr am Leben hat, seine Untertanen terrorisiert und aus diesem Enkel, den er notgedrungen zu seinem Nachfolger machen muss, die gleiche Sorte Mensch machen will.

Aber der Junge hat ein gütiges Herz. Er sieht Not und Leid der Menschen in der Umgebung, entschuldigt manches, was er nicht versteht und nimmt die Menschen, wie sie sind. Und wir können dann im Film die Wandlung des alten Herrn miterleben. Vom Griesgram zum Lächelnden, gütiger werdenden, verstehenden, aufblühenden und seine Fehler und Schwächen erkennenden.

Er schämt sich seiner Hartherzigkeit und versucht wiedergutzumachen, was er all die hoffnungslosen Jahre hinweg angerichtet hat. Und wir, wir sind mit glücklich, wenn die Geschichte um den falschen Enkel gut ausgeht, der Großvater sogar seine Abneigung gegen die amerikanische Schwiegertochter aufgeben kann und alle laut und glücklich am Weihnachtsabend zusammen sitzen. Der Herr und die Knechte, der Pfarrer und die Leibeigenen, die Bediensteten und der kleine Lord in der Mitte. Nirgendwo ist die Weihnachtsbotschaft unaufdringlicher und schöner dargestellt.

Das Kind, das die Großen dazu bringt, zusammenzukommen, miteinander zu feiern und zu teilen, was sie haben, und beim Fest sind alle gleich. Arme und Reiche, begabte und begrenzte, fromme und eher nicht so fromme. Und ein bisschen sind wir berührt, weil wir ahnen, dass es oft bei uns selbst nicht so ist, es aber so sein könnte. Und das macht uns Hoffnung. Dieses Kind, das geboren wird und dessen Fest wir bald feiern, kann es schaffen, dass wir uns neu ausrichten. Zu uns selbst, zu unseren Nächsten und zu diesem Gott, der herunterkommt zu uns.


Quelle:
DR