Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Lioba - eine kluge und weitsichtige Frau

Schwester Katharina erinnert an die Heilige Lioba, die am 28. September geehrt wird. Sie hat die Kirchwerdung in Frankreich und im mittleren und südlichen Deutschland im 8. Jahrhundert wesentlich mitgeprägt.

Die Heilige Lioba, Darstellung aus der Kirche St. Agatha in Schmerlenbach / © Zvonimir Atletic (shutterstock)
Die Heilige Lioba, Darstellung aus der Kirche St. Agatha in Schmerlenbach / © Zvonimir Atletic ( shutterstock )

Lioba wird in Wessex in England um 705 geboren. Einer ihrer Verwandten ist der spätere Winfried Bonifatius, der Apostel der Deutschen. Die Eltern des kleinen Mädchens sind so glücklich über dieses einzige Kind, dass sie es Gott weihen. Mit 15 Jahren kommt Lioba zur Bildung und Erziehung in ein Benediktinerkloster.

Um 735 folgt Lioba der Bitte des Bonifatius, mit ihm Frauenklöster aufzubauen. Er hoffte, mit den gebildeten angelsächsischen Ordensfrauen sein Missionswerk zu veredeln. Er begann, um Würzburg herum und in Thüringen Frauenklöster einzurichten. Einen Vorposten bildete das Kloster Tauberbischofsheim. Bonifatius hat Lioba zur Äbtissin dieses Klosters und als Leiterin der übrigen von ihm gestifteten Klöster bestimmt. 

Besonders widmet sie sich der Erziehung von Frauen und Töchtern des Adels. Aber auch Lioba selbst gründet in den folgenden Jahren mehrere Klöster. In Tauberbischofsheim richtet sie eine Klosterschule ein, in welcher Lehrerinnen für die neugegründeten Klöster ausgebildet werden.

Lioba war eine kluge und weitsichtige Frau, die Planen und Bauen, Gründen und Lehren, mit Beten und Singen, Lesen und Leben aus dem Evangelium verbunden hat. Sie hat ein Werk geschaffen, das bis heute gültig ist.: Mädchen und jungen Frauen zu Bildung und Ausbildung zu verhelfen, das umliegende Land zu kultivieren und besonders gütig zu den Armen zu sein.

Sie hat große Klöster gegründet und geleitet und hatte in der Kirche ihrer Zeit eine hoch angesehene Stellung. Der heilige Bonifatius hat sie so sehr geachtet und geschätzt, dass er verfügt hat, sie neben seinem Grab bestatten zu lassen. Er hatte erkannt, dass nur Frauen und Männer zusammen diese Kirche gestalten und glaubwürdig das Evangelium Jesu Christi zu den Menschen bringen können.

In dieser Phase des Kirche-Werdens war das eine hervorragende Erkenntnis, die sehr zum Wachsen und Werden beigetragen hat.


Quelle:
DR