Morgenimpuls von Schwester Katharina

Johannes kündigt einen liebenden Messias an

Manchmal kann es einem die Sprache verschlagen, wenn etwas Unerwartetes auf einen zukommt, merkt Schwester Katharina in ihrem Morgenimpuls an. Sie blickt auf das Schicksal von Zacharias im Lukasevangelium.

Elisabeth und Zacharias mit Johannes / © Dorotheum
Elisabeth und Zacharias mit Johannes / © Dorotheum

Es gibt in der gesamten Liturgie der Kirche nur drei Menschen, von denen wir den Geburtstag feiern: Die Gottesmutter Maria, Jesus, den Sohn Gottes und seinen Vorläufer Johannes. Die Ankündigungsgeschichte des Vorläufers Johannes ist echt bemerkenswert. Im Lukasevangelium heißt es:

"Da erschien ihm der Engel des Herrn, der stand auf der rechten Seite des Räucheraltars. Und als Zacharias ihn sah, erschrak er, und Furcht überfiel ihn. Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Johannes geben. Und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Und er wird viele der Israeliten zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft des Elia, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist."

Beim Tempeldienst also wird seinem Vater angekündigt, dass er diesen Sohn bekommen wird, und weil er das wegen seines Alters und dem fortgeschrittenen Alter seiner Frau wirklich nicht glauben kann, wird er stumm. Als dann der Sohn aber geboren ist und er aufschreibt, dass dieses Kind Johannes heißen soll, wird seine Zunge wieder gelöst und er kann wieder sprechen. Und er redete und pries Gott.

Dass es einem von dem, was auf einen zukommt, schon mal die Sprache verschlägt, das kommt Ihnen vielleicht auch bekannt vor. Man ist sprach und ratlos und weiß nicht weiter. Und dann hilft es schon mal, wenn man einfach tut, was dran ist, den normalen Alltag bewältigt und trotzdem dann versucht, Herz und Hirn zusammenzubringen und auf das zu hören, was mir da aufgetragen ist oder von dem ich spüre, dass jetzt etwas geschehen muss. Und manchmal ist es auch erst die nächste Generation. Hier also der Sohn Johannes, der die richtigen Worte findet und einen Liebenden und Erbarmenden Messias ankündigt.


Quelle:
DR