Morgenimpuls von Schwester Katharina

Brückentag

Schwester Katharina nutzt den Brückentag, um mal abzuschalten. Sie blickt in die Vergangenheit und Zukunft. Ihr ist es wichtig, dass wir Brücken zu unseren Mitmenschen schlagen und keine abreißen.

Brücken bauen / © Studio77 FX vector (shutterstock)

Heute ist ein Brückentag, gestern der Feiertag und morgen schon Wochenende. In anderen Ländern nennt man ihn auch Fenstertag oder Zwickeltag. In der Arbeitswelt wird damit ein Tag bezeichnet, der zwischen einem Feiertag und einem ohnehin arbeitsfreien Tag liegt. Man kann sich also mit einem einzigen Urlaubstag gleich mehrere Tage freinehmen und dem stressigen Arbeitsalltag entfliehen.

Viele nutzen daher so ein verlängertes Wochenende für einen Kurzurlaub, der ja jetzt langsam wieder möglich ist. Andere wiederum nehmen sich zu Hause etwas vor, was sie schon eine ganze Weile auf die lange Bank geschoben haben. Und dann gibt es noch diejenigen, die gerade an diesen Tagen im Büro sitzen und arbeiten, weil sie dann ihre Ruhe vor den Kollegen haben, die sich freigenommen haben.

Für mich persönlich ist so ein Brückentag eine schöne Gelegenheit, einmal anzuhalten, mich umzuschauen, was liegt hinter mir, aber auch auf das zu schauen, was vor mir liegt, was mich erwartet. Und letzten Endes lohnt auch ein Blick von der Brücke herunter auf das, wo ich gerade bin. Eine Standortbestimmung also. So eine Brücke verbindet nicht nur zwei arbeitsfreie Tage. Ich kann selber Brücken bauen zu meinen Mitmenschen. Ich kann aber auch Brücken abreißen, niemanden mehr an mich heranlassen. Aber wir wissen alle, wo Brücken abgerissen werden, da tun sich Abgründe auf, die sich schlecht überwinden lassen. Menschen reden nicht mehr miteinander. Beziehungen zerbrechen, Freundschaften werden kalt. Ich finde es daher sehr wichtig, dass wir alle eher Brückenbauer als Brückeneinreißer sind. Verlieren wir also nicht die Verbindung zueinander, sondern suchen den Kontakt und das Gespräch. Nicht nur an einem Brückentag, aber trotzdem auch.


Quelle:
DR