Morgenimpuls von Schwester Katharina

Gebt den jungen Leuten in der Kirche eine Chance!

Was haben Fußball und Kirche gemeinsam? Schwester Katharina meint, dass bei beiden der Nachwuchs gefördert werden sollte, auch nach Corona.

Mutter mit Kind und einem Rosenkranz / © Daniel Jedzura (shutterstock)
Mutter mit Kind und einem Rosenkranz / © Daniel Jedzura ( shutterstock )

Der Laden läuft einfach irgendwie nicht. Zu Beginn erstaunlich gut, mit viel Jubel, Begeisterung und Hosianna, mit vielen Punkten und vielen Anhängern. Dann aber plötzlich immer schwächer. Und dann sackt er ab. Die Verteidigung geht so, aber rechts wird viel zu viel zugelassen und die Innovation vorn und in der Mitte kommen einfach nicht in Schwung. Da muss ein neuer Heilsbringer her, ein Messias. Also greift der Chef ein und baut um. Er schickt den einen in die Wüste und holt einen anderen aus dem Rentnerdasein zurück. Der hat das doch schon mal ganz gut hinbekommen. Nein, auch wenn es klingt, als ginge es um die Kirche und ein in schwere Turbulenzen geratenes Erzbistum. Diesmal geht es um Fußball, allerdings auch in Köln. Neue Trainer schießen aber gar keine Tore. Und wenn es keine fähigen Mittelstürmer gibt, muss man vielleicht in der eigenen Jugend besser ausbilden. Oder jungen Leuten im eigenen Klub eine Chance geben. Und da ist es wieder so wie bei der Kirche. Sonst haben sie wenig zu sagen. Aber auf einmal haben junge Leute die Chance, mitzumachen und Formate zu entwickeln, die ihnen und ihrem Gespür für Glauben und Leben entsprechen. Im Moment läuft es coronabedingt für junge Leute ziemlich gut. Ihr Know-how in digitalen Formaten ist sehr gefragt und so können sie plötzlich mitmischen bei der Verkündigung der unglaublich tollen Botschaft von einem Gott, der seinen eigenen Sohn schickt, um unser Menschsein zu teilen, bis in die tiefsten Tiefen mit hinabsteigt, um unser Leben göttlich zu machen. Plötzlich können junge Leute, Männer und Frauen, in neuen Verkündigungsformaten mitarbeiten und ihre Beiträge werden tausendfach geteilt, Kurzfilme, Chats und Streams würden ohne sie nicht laufen oder altbacken daherkommen.

Ich bin trotz vieler negativer Erfahrungen guter Hoffnung, dass das so bleibt, wenn Corona mal zurückgedrängt ist. Dass junge Leute in den Mittelstürmerpositionen unserer Kirche einen Vertrag bekommen und mitmachen können, mit ihren genialen Tricks und Pässen wieder Tore und Siege möglich machen mit dem wirklichen Messias und für die Menschen. Und unter uns gesagt, wenn denn auch die Kölner mit ihrem FC nicht absteigen würden, würde ich mich tatsächlich auch freuen.


Quelle:
DR