Morgenimpuls von Schwester Katharina

Gott macht sich abhängig vom "Ja" des Menschen

Kurze Unterbrechung der Fastenzeit. Heute feiern wir Christen das Fest der Verkündigung des Herrn. Für Schwester Katharina bedeutet es ein entschiedenes "Ja" von Gott an uns Menschen. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht.

Der Erzengel Gabriel bringt Maria die Frohe Botschaft / © Harald Oppitz (KNA)
Der Erzengel Gabriel bringt Maria die Frohe Botschaft / © Harald Oppitz ( KNA )

Diese so nüchterne Fastenzeit, die sich langsam auf die Karwoche hin entwickelt, wird heute für ein Fest unterbrochen. Es ist das Fest eines entschiedenen: "Ja". Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Gott sagt zum wiederholten Mal 'Ja' zu den Menschen und zu seiner Schöpfung und verzichtet darauf, in den fernen Himmeln zu thronen. Er sendet seinen Sohn zu den Menschen und das nicht als Gott, sondern wirklich als Mensch.

Und dazu macht er sich abhängig von einem weiteren Ja. Er braucht das Ja einer Frau, damit sein Sohn, der wahrer Gott ist, aber auch als wahrer Mensch auf diese Erde kommen kann. Der Dialog des Gottesboten, der mit Maria den Plan Gottes bespricht, ist einfach wundervoll. Maria, so heißt die von Gott Auserwählte, die Mutter seines Sohnes werden soll, sagt nicht nur einfach 'Ja und Amen'. Sie äußert ihr Erschrecken und denkt über das Anliegen nach. Sie bespricht ihre Fragen mit ihm und gibt dann ihre Zusage. Sie gibt ihre Zusage, weil sie an diesen Gott wirklich glaubt und als Tochter des Volkes Israel wie über viele Generationen hinweg weiß, dass eine von ihnen die Mutter dieses Messias werden soll.

Für mich ist dieser Festtag der Verkündigung des Herrn an Maria ein guter Anlass, darüber nachzudenken, dass Gott sich auch heute vom Ja des Menschen abhängig macht. Er macht sich abhängig vom Ja des Menschen für die Weitergabe seines Evangeliums, für die Nächstenliebe untereinander, für die Verzeihung und Versöhnung und für die Bereitschaft, auf Gottes Wort zu hören. Und kurzgesagt an ihn wirklich zu glauben.


Quelle:
DR