Vatikanvertreter reisen zur Trauerfeier des orthodoxen Erzbischof Christodoulos

Benedikt würdigt herzliche Zusammenarbeit

Hohe Vertreter der christlichen Kirchen haben auch am Dienstag ihre Trauer um den orthodoxen Erzbischof Christodoulos von Athen bekundet. Papst Benedikt XVI. würdigte in einem Kondenztelegramm den Einsatz des Oberhaupts der orthodoxen Kirche in Griechenland für die Ökumene. Das "brüderliche Willkommen" für seinen Vorgänger Johannes Paul II. im Mai 2001 in Athen und der Gegenbesuch von Erzbischof Christodoulos im Dezember 2006 in Rom habe "eine neue Ära der herzlichen Zusammenarbeit mit uns" eröffnet, so der Papst.

 (DR)

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sprach den orthodoxen Christen in Griechenland ihr Mitgefühl aus. Zugleich rief der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber zu mehr ökumenischem Miteinander auf.

Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos, würdigte seinen verstorbenen Amtsbruder als bedeutenden Vertreter der Ostkirchen. Christodoulos sei "schon jetzt als kirchliche Persönlichkeit mit seltenen Charismen und lichtvollen Visionen in die Geschichte eingegangen", heißt es in einem in Bonn veröffentlichten Schreiben.

Vatikan bei Trauerfeier vertreten
Christodoulos war am Montag im Alter von 69 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Die Beisetzung am Donnerstag in Athen zelebriert der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. Der Vatikan entsendet eine Delegation unter Leitung des französischen Kurienkardinals Paul Poupard. Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper, der als Präsident des Päpstlichen Einheitsrates im Vatikan für Fragen der Ökumene zuständig ist, ist terminlich verhindert.
Allerdings dürfte er zur Amtseinführung von Christodoulos' Nachfolger in die griechische Hauptstadt reisen.